Regionalnachrichten

Hessen Polizei greift im Bahnhofsviertel durch

(Foto: Frank Rumpenhorst/dpa/Archivbild)

Müll und Fäkalien, Drogen und Alkohol, Prostitution und Belästigung - Corona hat die Probleme im Frankfurter Bahnhofsviertel verstärkt. Die Polizei will verhindern, dass das Viertel abrutscht.

Frankfurt/Main (dpa/lhe) - Die Frankfurter Polizei geht mit mehr Beamten gegen die Zustände im Bahnhofsviertel vor. Die Situation rund um den Hauptbahnhof stelle "ein Dauerproblem" dar, teilte das Polizeipräsidium am Dienstag mit. Seit Corona hätten die Beschwerden aber noch mal zugenommen. Eine Ursache sieht die Polizei in der Coronavirus-Pandemie: Durch die Beschränkungen, Schließungen und Verbote blieben Pendler, Touristen und Besucher dem Viertel fern - die Probleme seien dadurch deutlicher geworden.

Anwohner und Gewerbetreibende klagten über Müll, Exkremente, öffentlichen Konsum von Drogen und Alkohol, rücksichtsloses Verhalten, das Belagern der Gehwege durch große Gruppen Suchtkranker und aggressives Betteln, wie die Polizei auflistet. Neue Kriminalitätsbrennpunkte seien dazugekommen: "Die Straßenprostitution, die im Bahnhofsviertel generell verboten ist, nimmt zu und es fallen verstärkt größere Gruppen junger Männer im Gebiet um die Bahnhofsnordseite auf, die zusätzlich zum Verkauf von Drogen auch vorbeigehende Mädchen und Frauen belästigen und zunehmend aggressiv auftreten."

Vor der Corona-Pandemie hatte sich die Lage gebessert: Seit 2016 war die Polizei verstärkt vor Ort, es wurde eine eigene Dienststelle mit knapp 200 Beamten eingerichtet. Kontrollen und Razzien haben laut Polizei zu einem Rückgang von Diebstahl und Rauschgifthandel geführt. "Die aktuelle Situation macht es aber nun notwendig, den Kräfteeinsatz noch einmal zu erhöhen. Es darf nicht sein, dass sich Menschen in bestimmten Straßen nicht mehr sicher fühlen. Wir werden es nicht zulassen, dass sich diese negative Entwicklung fortsetzt und so unsere Erfolge der letzten Jahre wieder zunichtegemacht werden", teilte Polizeipräsident Gerhard Bereswill mit. Seit vergangenem Wochenende greife ein erweitertes Einsatzkonzept. Es seien bis zu zehn Polizeibeamte zusätzlich im Dienst.

Regionales
Newsletter
Ich möchte gerne Nachrichten und redaktionelle Artikel von der n-tv Nachrichtenfernsehen GmbH per E-Mail erhalten.
Nicht mehr anzeigen