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Hessen Warnungen vor Gefahr der Vogelgrippe in Hessen

In anderen Bundesländern wurden bereits infizierte Wildvögel entdeckt. Auch Geflügelbetriebe sind betroffen. Wie hoch ist die Gefahr in Hessen?

Wetzlar (dpa/lhe) - Der Naturschutzbund Nabu in Hessen hat angesichts des Ausbruchs der Vogelgrippe unter Wildvögeln und Geflügel in Deutschland davor gewarnt, kranke oder tote Tiere anzufassen. Auch in Hessen seien in den letzten Tagen mehrere tote Kraniche entdeckt worden, teilte der Nabu mit. Nachdem das zuständige Friedrich-Löffler-Institut (FLI) den Verdacht auf eine Infektion mit der sogenannten Vogelgrippe in anderen Bundesländern bestätigt hat, sei davon auszugehen, dass auch in Hessen Kraniche von der für Vögel tödlichen Krankheit befallen wurden.

Großer Ausbruch wäre "verheerend"

"Gerade jetzt mitten im herbstlichen Kranichzug wäre ein großflächiger Ausbruch der Vogelinfluenza verheerend", sagte der Landesvorsitzende Maik Sommerhage. Bislang sei etwa die Hälfte der Kraniche über Hessens Himmel hinweggezogen, die anderen Vögel fliegen noch bis in den November hinein nach Süden. "Auch wenn die Gefahr einer Übertragung auf den Menschen gering ist, sollte man die Tiere keinesfalls anfassen und Hunde von ihnen fernhalten."

Das FLI bestätigte den Verdacht einer Infektion mit dem hochpathogenen aviären Influenzavirus (HPAIV) des Subtyps H5N1 bei eingesandten Kranichproben aus Mecklenburg-Vorpommern, Brandenburg, Sachsen-Anhalt und Thüringen. In seiner aktuellen Risikoeinschätzung hat es das Risiko für Ausbrüche in Geflügelhaltungen von "gering" auf "hoch" gesetzt und das für Wildvögel von "moderat" auf "hoch". Ist eine Geflügelhaltung betroffen, muss der Bestand gekeult werden.

Erhöhte Viruszirkulation im Wildvogelbereich

"Der direkte und indirekte Kontakt von Haus- und Wildvögeln muss unbedingt vermieden werden", warnte bereits das hessische Landwirtschaftsministerium. "Im Zusammenhang mit dem Vogelzug und den kälteren Temperaturen steigt das Risiko für einen Eintrag des Virus in die hessischen Hausgeflügelhaltungen. Aufgrund der vorliegenden Daten muss bereits von einer erhöhten Viruszirkulation im Wildvogelbereich ausgegangen werden."

Quelle: dpa

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