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Mecklenburg-Vorpommern Container-Asylunterkunft Upahl wird geräumt und abgebaut

Die Proteste im 500 Einwohner zählenden Upahl gegen die Asylbewerber-Unterkunft in Containern waren ausdauernd. Jetzt ziehen die Bewohner in neue Unterkünfte im Landkreis. Was kommt jetzt?

Upahl (dpa/mv) - Die umstrittene Container-Flüchtlingsunterkunft mit 250 Plätzen in Upahl (Landkreis Nordwestmecklenburg) wird nach zwei Jahren Nutzung nun geräumt und abgebaut. Die dort untergebrachten Menschen sollen nächste Woche in neue Gemeinschaftsunterkünfte in Gadebusch und Selmsdorf umziehen, wie der Landkreis mitteilte. 

Die neuen Unterkünfte sind bisher nicht fertig. Sie befinden sich den Angaben zufolge "in finaler Entstehung". In dieser und der kommenden Woche fänden die abschließenden Sicherheitsbegehungen mit Betreiber, Feuerwehr, Polizei, Wachdienst und den zuständigen Ämtern statt, hieß es.

Dauerproteste in Upahl

Der Bau der Container-Unterkunft im Upahler Gewerbegebiet hatte Proteste in dem 500 Einwohner zählenden Ort ausgelöst. Ursprünglich sollten dort 400 Asylbewerber untergebracht werden. Nach Dauerprotesten war die Zahl auf 250 reduziert worden.

Die ersten 150 Flüchtlinge zogen am 4. Oktober 2023 ein. Sie waren zuvor in Sporthallen in Wismar untergebracht gewesen. Die Unterkunft in Upahl sollte ursprünglich nur ein Jahr bestehen. Im Juni 2024 informierte dann der Landrat, dass sie erst im Sommer 2025 geschlossen werde. Auch gegen die Verlängerung gab es Protestaktionen in Upahl.

Fläche soll an Investor verkauft werden

Die Wohncontainer in Upahl werden nach dem Auszug der Bewohner abgebaut, wie es weiter hieß. Die Baugenehmigung erlischt demnach zum Oktober. Damit erlösche auch jede Nutzung des Grundstücks durch Land und Landkreis. Die Fläche soll an einen Investor verkauft werden, wie es hieß.

Vor einem Jahr hatte Landrat Tino Schomann (CDU) mit Blick auf die Container-Unterkunft in Upahl eine Zwischenbilanz gezogen. "Die großen Befürchtungen vieler Menschen sind nicht eingetreten", hatte er gesagt. Zwar habe es kleinere Konflikte unter den Bewohnern der Unterkunft gegeben. "Aber das halte ich für normal, wenn so viele Menschen auf so engem Raum zusammenleben." Außerhalb der Unterkunft waren demnach keine nennenswerten Vorfälle zu verzeichnen. 

Gerichtsverfahren gegen Unterkunft in Selmsdorf

Die Gemeinde Selmsdorf versuchte, den Bau einer Flüchtlingsunterkunft in ihrem Ort zu verhindern. Sie scheiterte beim Verwaltungsgericht Schwerin mit einem Eilantrag gegen die Baugenehmigung des Landkreises. Die Einrichtung mit 100 Plätzen sei erforderlich, weil die Unterkünfte des Landkreises voll ausgelastet seien, beschied das Gericht. Die Gemeinde legte dagegen Beschwerde beim Oberverwaltungsgericht in Greifswald ein. Eine Entscheidung liegt noch nicht vor, wie ein Sprecher sagte.

Quelle: dpa

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