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Mecklenburg-Vorpommern Deutsche Einheit: Schwesig erinnert an Umbrüche und Härten

Ministerpräsidentin Manuela Schwesig (SPD) lädt zu einem Festakt anlässlich von 35 Jahren Deutscher Einheit nach Schwerin. Dabei spart sie schmerzhafte Erfahrungen nicht aus.

Schwerin (dpa/mv) - Mecklenburg-Vorpommerns Ministerpräsidentin Manuela Schwesig (SPD) hat anlässlich von 35 Jahren Deutscher Einheit an die damit verbundenen Umbrüche, Unsicherheiten und persönlichen Härten für viele Menschen in Ostdeutschland erinnert. "Die Einheit war kein Selbstläufer. Sie war ein Kraftakt", erklärte Schwesig. "Wir alle kennen Menschen, die große Schwierigkeiten hatten, anzukommen, die ihre Jobs verloren haben, oft auch mehrmals." Auch Abwanderung sei Teil dieser Geschichte.

Der Tag der Deutschen Einheit wird am 3. Oktober begangen. Die zentralen Feierlichkeiten finden dieses Jahr im Saarland statt, das aktuell den Vorsitz im Bundesrat hat. Am 3. Oktober 1990 war die DDR dem Geltungsbereich des Grundgesetzes beigetreten. 

Schwesig lud am Mittwoch zu einem Festakt und Empfang nach Schwerin. Rund 300 Menschen folgten der Einladung ins Theaterzelt des Mecklenburgischen Staatstheaters nach Angaben der Staatskanzlei.

Insgesamt zieht Schwesig positive Bilanz

Insgesamt könne jedoch eine positive Bilanz der Landesentwicklung seit 1990 gezogen werden, so Schwesig weiter. "Aus stillgelegten Betrieben sind neue Unternehmen entstanden, die heute in Zukunftsbranchen wie Medizintechnik, Biotechnologie, in der Land- und Ernährungswirtschaft oder im Tourismus erfolgreich sind." Die Wirtschaft sei deutlich gewachsen, die Arbeitslosigkeit in den letzten 20 Jahren deutlich gesunken. An Zukunftsthemen werde etwa in Fraunhofer-, Leibniz -, Helmholtz - und Max-Planck-Instituten geforscht. Die Städte und Dörfer in MV seien attraktiver denn je. 

Noch immer gebe es aber Ungerechtigkeiten, etwa niedrigere Löhne im Osten. Das mache es schwieriger, Fachkräfte zu gewinnen und zu halten. "Das Vermögen ist niedriger und damit auch die Kapitaldecke der Unternehmen. Ostdeutsche sind in Führungspositionen unterrepräsentiert", so Schwesig. Viele Menschen machten sich Sorgen, dass sie ihren Lebensstandard nicht halten können oder im Alter keine ausreichende Rente zur Verfügung haben.

Aufruf zum Mitmachen

Die Ministerpräsidentin rief die Menschen auf, für die Demokratie einzutreten und sich aktiv in die Gesellschaft einzubringen. "Lassen Sie uns gemeinsam weiterbauen an einem freien und demokratischen, an einem vielfältigen, erfolgreichen und attraktiven Mecklenburg-Vorpommern", appellierte sie.

Quelle: dpa

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