Nordrhein-Westfalen Prozess um Schmuggel von 40 Tonnen Kokain
09.10.2025, 17:19 Uhr
Sieben Männern wird in Köln bandenmäßiger Drogenhandel vorgeworfen. Sie sollen Kokain als Lieferungen von Bananen, Ananas, Weizenmehl oder Holz getarnt haben.
Köln (dpa/lnw) - Sieben Männer sollen für einen mutmaßlichen Hintermann in Dubai die riesige Menge von rund 40 Tonnen Kokain nach Deutschland geschmuggelt haben. Seit Donnerstag stehen die Männer im Alter zwischen 31 und 55 Jahren wegen des Vorwurfs des bandenmäßigen Rauschgifthandels beziehungsweise der Beihilfe zum bandenmäßigen Rauschgifthandel vor dem Kölner Landgericht.
Laut Anklage soll sich der 40 Jahre alte Hauptangeklagte mit zwei Mittätern aus der Türkei zusammengeschlossen haben, "um im Auftrag eines mutmaßlich in Dubai ansässigen Hintermannes auf dem Seeweg Kokain in das Bundesgebiet zu importieren", sagte die Staatsanwältin bei der Anklageverlesung. In der Folge habe die Tätergruppe die Einfuhr von Kokain hauptsächlich aus Ecuador sowie aus Häfen in Surinam, Guayana, der Dominikanischen Republik und Sierra Leone organisiert.
Kokain versteckt zwischen Bananen und Weizenmehl
Das Kokain sei in Containern versteckt gewesen, die mit legaler Ware, wie Bananen, Ananas, Weizenmehl oder Holz, gefüllt gewesen seien. In der Bundesrepublik angelangt, habe das Rauschgift dann geborgen und an verschiedene nicht bekannte Abnehmer weiterveräußert werden sollen.
Insgesamt soll es zu zehn Kokain-Lieferungen in einem Umfang von insgesamt rund 40 Tonnen gekommen sein. In den meisten Fällen soll das Rauschgift aber bei Zollkontrollen im Hamburger Hafen, aber auch schon zuvor bei Zwischenstopps etwa in Rotterdam entdeckt und beschlagnahmt worden sein. Laut der Anklage sollen der Hauptangeklagte und die von der Türkei aus operierenden Mittäter pro Container 250.000 Euro von dem mutmaßlichen Hintermann in Dubai erhalten haben.
Bis auf einen Angeklagten, der zu den Vorwürfen schweigen will, kündigten alle anderen Beschuldigten zumindest Teilgeständnisse an. Der Prozess ist mit weiteren 32 Verhandlungstagen bis Ende März 2026 terminiert.
Quelle: dpa