Rheinland-Pfalz & Saarland Statt Filialen: Post setzt auf Automaten-Lösungen
09.11.2025, 05:03 Uhr
Kein Schalter, kein Mensch: Im Saarland ersetzt die Post Filialen durch Automaten. Dabei hat auch die Bundesnetzagentur ein Wörtchen mitzureden
Bonn (dpa/lrs) - Die Deutsche Post setzt auch im Saarland auf Automaten, um in manchen Dörfern und Städten keine Filialen mit Mitarbeitern mehr betreiben zu müssen. Wie die Bundesnetzagentur mitteilte, wurden bis Ende September zwei Automaten als Postfilialen zugelassen.
Es dürften künftig noch mehr werden, denn es liegen weitere Anträge vor, über die noch entschieden werden muss. Für das gesamte Bundesgebiet sind es 553. Eine Zahl zu den Anträgen aus Saarland wurde nicht veröffentlicht.
Sollten alle Anträge angenommen werden, wäre jede zwanzigste Postfiliale in Deutschland ein Automat. Die Post hat circa 12.600 Postfilialen, meistens handelt es sich um Supermärkte oder Kioske mit Post-Schalter.
Mit den zugelassenen Automaten nutzt die Post eine neue, seit Jahresbeginn geltende gesetzliche Regelung, der zufolge sie bei der Erfüllung ihrer Pflicht für ein flächendeckendes Filialnetz auf Automaten zurückgreifen kann. Für diese Anrechnung muss aber die Bundesnetzagentur zustimmen, die sich davor mit den betroffenen Kommunen abgestimmt hat. Im Saarland sind die zwei Automaten-Standorte in Saarbrücken sowie in Heusweiler im Regionalverband Saarbrücken.
Die Post muss in größeren Dörfern und in Stadtteilen Filialen betreiben, meistens sind damit Postschalter in Supermärkten und Kiosken gemeint. Dabei hat sie seit Jahren Schwierigkeiten, was vor allem am Strukturwandel auf dem Land liegt: Wenn in einem Dorf der letzte Krämerladen dichtmacht, hat die Post auch keinen Partner mehr, bei dem sie einen Postschalter aufstellen kann.
Bei den Automaten geht es um sogenannte Poststationen, in denen Pakete abgegeben und abgeholt, Briefmarken gekauft und Briefe eingeworfen werden können. Außerdem ist eine Videoberatung möglich. Bundesweit hat die Post bereits mehr als 900 Poststationen, allerdings sind nur 72 als Filialen anerkannt - bei dem Rest ist das nicht nötig, weil eine Filiale in der Nähe ist.
Quelle: dpa