Rheinland-Pfalz & Saarland Tatverdächtiger nach tödlichen Schüssen aus U-Haft entlassen
17.10.2025, 13:28 Uhr
Der 20-jährige Beschuldigte ist wieder auf freiem Fuß. Die Ermittler halten eine Notwehrsituation für plausibel.
Ludwigshafen (dpa/lrs) - Nach den tödlichen Schüssen in Ludwigshafen Ende September ist der 20 Jahre alte Tatverdächtige aus der Untersuchungshaft entlassen worden. Es erscheine plausibel, dass er in einer Notwehrsituation gehandelt habe, teilten Polizei und Staatsanwaltschaft mit. Der Aufenthaltsort des jungen Mannes sei den Ermittlungsbehörden weiterhin bekannt.
Nach "intensiven und umfangreichen Ermittlungen" gehen die Ermittler davon aus, dass den Schüssen ein Angriff vorausging. Der getötete 26-Jährige soll den Tatverdächtigen gemeinsam mit mehreren schwarz gekleideten Personen überfallen haben. Die Angreifer hätten Sturmhauben getragen – auch der Getötete. Er habe zudem Handschuhe getragen und ein Messer bei sich gehabt.
Schüsse mit Reizgaspistole
Der Vorfall ereignete sich in der Nacht zum 20. September im Ludwigshafener Stadtteil Maudach. Eineinhalb Wochen nach dem gewaltsamen Tod des 26-Jährigen hatte die Polizei den Tatverdächtigen ermittelt, der sich daraufhin stellte.
Der 20-Jährige habe glaubhaft geschildert, dass er sich mit einem Freund aus privaten Gründen nach Maudach begeben habe, hieß es in der gemeinsamen Mitteilung weiter. Dort seien sie überraschend angegriffen worden.
Einer der Angreifer habe unvermittelt mit einer Reizgaspistole auf den 20-Jährigen geschossen. Daraufhin habe der Mann "aus Angst um sein Leben mehrfach Schüsse in Richtung der Angreifer abgegeben", hieß es in der Mitteilung. Dabei sei der 26-Jährige tödlich verletzt worden. Die Tatwaffe konnte bisher nicht aufgefunden werden.
Hausdurchsuchungen bei weiteren Tatverdächtigen
Die Ermittlungen gegen die unbekannten Angreifer dauern an. Einige Tatverdächtige seien bereits ermittelt worden. Am Freitagmorgen hätten Polizeikräfte zwei Hausdurchsuchungen an Wohnanschriften in Ludwigshafen vorgenommen. Sie stellten unter anderem eine Sturmhaube, Pfefferspray, eine Reizstoffwaffe, zwei Schreckschusspistolen, diverse Hieb- und Stichwaffen und Mobiltelefone sicher.
Quelle: dpa