Thüringen Mehr als 2.500 Haushalte in Thüringen ohne mobiles Internet
28.10.2025, 14:58 Uhr
"Weiße Flecken" auf der Landkarte: Thüringen hat die größte Funkloch-Fläche im Osten. Wie das digitale Loch nicht nur Verbraucher, sondern auch Unternehmen ausbremst.
Berlin/Erfurt (dpa/th) - Im ländlich geprägten Thüringen sind derzeit 2.539 private Haushalte weiterhin nicht mit mobilen Breitband versorgt. Das geht aus einer hervor. Demnach gibt es im Freistaat insgesamt noch rund 532 Quadratkilometer an Gebieten, die in puncto Internetempfang "weiße Flecken" sind. Thüringen ist damit das ostdeutsche Bundesland mit der größten unversorgten Fläche und den meisten Haushalten ohne schnellen Mobilfunk.
Der Studie zufolge sind deutschlandweit 99,9 Prozent der 41,4 Millionen Haushalte mit mobilem Breitband versorgt. Die Untersuchung zeigt aber ein Nord-Süd-Gefälle. Vor allem in den südlicheren Bundesländern gibt es größere unversorgte Flächen und mehr Haushalte ohne schnellen Mobilfunk. Besonders in bergigen Gegenden, Wald- und Naturschutzgebieten oder in Grenznähe bestehen weiterhin sogenannte weiße Flecken, wo Internet über das Handy kaum oder nicht funktioniert.
Betroffen sind den Angaben nach bundesweit mehr als 28.000 Haushalte, ein Großteil davon in Baden-Württemberg (8.022) und Bayern (7.235 Haushalte). Andere Länder wie das Saarland und Schleswig-Holstein wiesen hingegen keine nennenswerte Unterversorgung mehr aus, heißt es.
"Weiße Flecken" bremsen Wirtschaft aus
Als "weißer Fleck" wird demnach eine Gegend definiert, die nicht wenigstens LTE-Empfang hat. Demnach gab es zum Jahresbeginn in Deutschland noch rund 23.500 solcher Gebiete mit einer Gesamtfläche von 7.518 Quadratkilometern, etwa die Hälfte der Fläche Schleswig-Holsteins. Fast alle dieser weißen Flecken (95 Prozent) seien kleiner als ein Quadratkilometer.
"Weiße Flecken" seien nicht nur ein großes Ärgernis für Verbraucher, sondern behinderten auch die wirtschaftliche Entwicklung, so das Ministerium. Denn ohne Mobilfunk seien digitalisierte Dienstleistungen nicht möglich, wie etwa das mobile Bezahlen oder das Vernetzen von Geräten per Internet. Zudem könnten Geschäftsprozesse erschwert werden, beispielsweise bei der mobilen Arbeit im Außendienst.
Quelle: dpa