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Thüringen Resolution fordert 30 Millionen Euro jährlich für Bäder

Steigende Kosten bedrohen die Hallenbäder in Thüringen. Verbände, Kommunen und Politik drängen auf mehr Landesmittel und langfristige Lösungen für die Zukunft der Bäder.

Bad Tabarz (dpa/th) - Vertreter aus Politik, Kommunen und Verbänden haben sich angesichts einer schwierigen Finanzlage und drohender Schließungen für den Erhalt der Hallenbäder in Thüringen ausgesprochen. Bei einem Treffen am Montag in Bad Tabarz unterzeichneten sie eine Resolution mit Forderungen an die Landesregierung. 

"Schwimmbäder und Thermen in Thüringen bilden das Rückgrat der kommunalen Grundversorgung", sagte Matthias Strejc, Präsident des Thüringer Heilbäderverbandes. Die Einrichtungen seien nahezu unverzichtbar für Schulen, Vereine und Öffentlichkeit und seien ein zentraler Wirtschaftsfaktor, insbesondere für Kurorte, so der SPD-Politiker und Bürgermeister von Bad Frankenhausen. 

Lautstarker Protest angekündigt

In ihrer Resolution fordern die Unterzeichner unter jährlich 30 Millionen Euro im kommenden Thüringer Doppelhaushalt für 2026/2027 sowie sofortige Gespräche mit der Landesregierung. Zudem kündigten sie für die kommenden Monate "lautstarken und sichtbaren Protest" an, unter anderem vor dem Thüringer Landtag. 

Die Badbetreiber beklagen "massiv gestiegene Personal- und Energiekosten" und drohende Schließungen. Daran änderten auch die 15 Millionen Euro an Zuschüssen nichts, die das Land im Frühjahr dieses Jahres zur Verfügung gestellt hatte, so Rainer Engelhardt, Sprecher des Thüringer Heilbäderverbandes. Der Vorsitzende des Arbeitskreises Thüringer Bäder, Martin Fromm, bezifferte das jährliche Defizit im Betrieb pro Bad zuletzt auf eineinhalb bis drei Millionen Euro. Schwimmbäder ließen sich aufgrund ihrer gesellschaftlichen Aufgabe nie kostendeckend und ohne Zuschuss betreiben.

Streit um Finanzierung und Zukunftskonzepte

Politische Unterstützung erhalten die Badbetreiber von der Linken-Fraktion im Thüringer Landtag. "Die kommunalen Hallenbäder brauchen eine langfristig sichere Finanzierung", sagte der Linke-Landtagsabgeordnete Sascha Bilay. Insbesondere das Schulschwimmen sei "völlig unterfinanziert". Die vom Land für den Schulbetrieb bereitgestellten rund 100 Millionen Euro berücksichtigten nicht die tatsächlichen Kosten in den Hallenbädern. 

Die CDU-Fraktion im Landtag hatte angesichts der Finanznot der Badbetreiber tragfähige Zukunftskonzepte gefordert. Man könne nicht "auf Dauer defizitäre Strukturen stützen", sagte Fraktionschef Andreas Bühl. 

In ihrer Resolution fordern die Unterzeichner nun erneut die Erarbeitung einer "Thüringer Bäderkonzeption 2040" bis Ende 2026. Eine erste Konferenz zur Zukunft der Thüringer Bäder hatte im November vergangenen Jahres stattgefunden.

Quelle: dpa

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