Thüringen Thüringer arbeiten im Schnitt am wenigstens von Zuhause aus
22.10.2025, 15:14 Uhr
Homeoffice bleibt im Freistaat die Ausnahme. Wie sich die Quote nach dem Ende der gesetzlichen Pflicht entwickelt hat – und was daran überraschend ist.
Erfurt (dpa/th) - In Thüringen hat nur etwa jeder siebte Arbeitnehmer oder Beamte im vergangenen Jahr mindestens einen Tag im Homeoffice gearbeitet. Mit einem Anteil von 13,5 Prozent der abhängig Beschäftigten (ohne Auszubildende) bildet der Freistaat zusammen mit Sachsen-Anhalt (10,9 Prozent) das Schlusslicht im bundesweiten Vergleich (22,7 Prozent), wie das Thüringer Landesamt für Statistik mitteilte.
In den Stadtstaaten Hamburg (35,6 Prozent) und Berlin (31,2 Prozent) arbeiten die meisten abhängig Beschäftigten von Zuhause aus. Einbezogen wurden bei der Erhebung nicht nur Angestellte, Arbeiterinnen und Arbeiter, sondern auch Beamtinnen und Beamte. Auszubildende wurden nicht mitgezählt.
In den regionalen Unterschieden dürften sich auch die jeweiligen wirtschaftlichen Strukturen der Länder niederschlagen. Je höher der Anteil von Produktion oder physischen Tätigkeiten, desto schwieriger ist Homeoffice umzusetzen.
Während der Corona-Pandemie im Jahr 2021 hatten viele Unternehmen verstärkt auf Homeoffice gesetzt. Etwa ein halbes Jahr lang war dies unter bestimmten Bedingungen bundesgesetzliche Pflicht. Ende März 2022 liefen diese Regelungen vollständig aus. In Thüringen hat sich Homeoffice-Quote seit 2021 aber sogar leicht um 0,1 Prozentpunkte erhöht.
Das Ende der Pandemie-Maßnahmen zeigte sich in einer deutlichen Abnahme der Homeoffice-Tage pro Woche. Unter den Erwerbstätigen, die Homeoffice nutzten, ist der Anteil derjenigen, die täglich von zu Hause aus arbeiteten, in allen Bundesländern deutlich zurückgegangen. In Thüringen war der Rückgang demnach aber am geringsten: Hier arbeiteten 2021 etwa 32,8 Prozent der Beschäftigten täglich von zu Hause, 2024 waren es 24,6 Prozent.
Quelle: dpa