Verspätung von mehreren Stunden Bekommen Fernbusreisende Entschädigung?
16.08.2016, 08:34 Uhr
Eine lange Irrfahrt hatten Reisende von NRW nach Berlin.
(Foto: imago/Reichwein)
Wenn Fernbusreisende mehrere Stunden später als geplant am Zielort ankommen, ist der Ärger groß - wie in einem aktuellen Fall, wo ein Flixbus-Fahrer den falschen Bus nahm und wieder umkehrte. Die Regeln für Entschädigungen sind klar festgelegt.
Fernbusreisende können unter bestimmten Umständen eine Entschädigungszahlung erhalten. Bei Verspätungen im Fernbus gilt laut den 2013 eingeführten Fahrgastrechten für Busreisende: "Mögliche Entschädigungen greifen bei Fernbusreisen erst ab einer Wegstrecke von 250 Kilometern". Und zwar nur, wenn der Bus an der Einstiegsstelle mehr als zwei Stunden zu spät abfährt. In diesem Fall bekommen sie den Ticketpreis erstattet. Bei höherer Gewalt wie Unwettern stehen die Busunternehmer nicht in der Pflicht.
Bei Bahnreisenden ist die Rechtslage anders: Ihnen steht ab 60 Minuten Verspätung eine Erstattung von 25 Prozent des Fahrpreises zu. Kommt der Zug 120 Minuten oder mehr zu spät, erhält der Fahrgast nach Angaben der Schlichtungsstelle für den öffentlichen Nahverkehr 50 Prozent des Preises erstattet. Das gilt auch bei höherer Gewalt. Werden sich Reisende und Fernbus-Anbieter nicht einig, können sich Verbraucher an die SÖP wenden. Das Schlichtungsverfahren ist kostenlos.
Am Wochenende kamen Flixbus-Reisende sechseinhalb Stunden später an ihrem Ziel an. Der Grund: Der Fahrer sollte den Bus tauschen. Er fuhr deshalb die Strecke zurück. Die Fahrgäste bekommen laut einem Sprecher die Kosten erstattet und einen Gutschein für eine europaweite Freifahrt.
Quelle: ntv.de, sgu/dpa