Grenzkontrollen am Brenner Das sollten Italien-Urlauber beachten
11.05.2016, 16:39 Uhr
Das Tempo am Grenzübergang wurde bereits auf 30 Kilometer pro Stunde gedrosselt.
Der Brenner ist für viele Reisende das Tor zum Urlaub unter der italienischen Sonne. Österreich verstärkt nun allerdings die Grenzkontrollen, um den Flüchtlingsstrom einzudämmen. Urlauber sollten daher einiges beachten.
Reisende müssen sich ab sofort wieder auf Grenzkontrollen am Brennerpass zwischen Österreich und Italien einstellen. Aufgrund des anhaltenden Flüchtlingsstroms sieht sich die Regierung in Wien zu diesem Schritt gezwungen. Was man über die Kontrollen wissen muss und wie man den kilometerlangen Staus unter Umständen ausweichen kann:
Warum wird kontrolliert?
Durch die dauerhafte Schließung der sogenannten Balkanroute schien es zunächst so, als würde der Flüchtlingsstrom nach Nordeuropa abrupt abebben. Ein Trugschluss, da ist sich Österreichs Außenminister Sebastian Kurz sicher: Er fürchtet eine neue Flüchtlingsroute von Italien, über Österreich, nach Deutschland. Gegen den Widerstand Italiens - Innenminister Angelino Alfano nannte die Pläne bereits "rausgeworfenes Geld" - entsteht daher am Nadelöhr Brenner ein circa 400 Meter langer Zaun.
Ab wann wird kontrolliert?
Auf ein konkretes Datum wollte sich Österreichs Regierung bislang nicht festlegen. Fest steht allerdings: Sollte man in Wien zu dem Entschluss kommen, dass Italien dem Flüchtlingsandrang nicht gewachsen ist, werden strikte Grenzkontrollen am Brenner folgen. Reisende sollten sich daher auch auf kurzfristige Änderungen auf ihrer Reiseroute einstellen.
Worauf müssen sich Reisende einstellen?
Autofahrer müssen diesen Sommer auf jeden Fall viel Geduld mitbringen. Obwohl die Grenze derzeit noch nicht geschlossen ist, kommt es bereits zu massiven Verzögerungen. Für eine bessere Kontrolle wurde die Höchstgeschwindigkeit im Grenzgebiet auf 30 km/h gedrosselt. Die Wiedereinführung von Pass- und Personenkontrollen würde kilometerlange Rückstaus und stundenlange Wartezeiten zur Folge haben.
Welche Alternativen gibt es?
Eine allgemeingültige Prognose für die kommenden Monate fällt schwer, grundsätzlich gilt allerdings: je weiter man das Grenzgebiet um den Brenner umfahren kann, desto besser. Da davon auszugehen ist, dass auch die "klassischen" Ausweichrouten gen Süden hoffnungslos überfüllt sein werden, raten Verkehrsexperten derzeit noch zum Umweg über die Schweiz. Doch auch die Eidgenossen haben bereits verlauten lassen, dass sie auf eine mögliche Schließung des Brenners ihrerseits mit verstärkten Kontrollen reagieren würden.
Quelle: ntv.de, lsc/spot