Billig-Angebote am Großflughafen Fliegen Ryanair und Eurowings ab Frankfurt?
02.11.2016, 11:03 Uhr
Wird Eurowings neben Ryanair Billigflüge ab Frankfurt Main anbieten?
(Foto: picture alliance / dpa)
Am Frankfurter Flughafen ist derzeit viel in Bewegung. Erst heißt es, dass Ryanair offenbar Flüge von dort anbieten wird. Nun, dass Lufthansa Eurowings nach Frankfurt holen könnte. Lufthansa-Chef Carsten Spohr beobachtet den Markt jedenfalls genau.
Die Konkurrenz bei Passagierflügen ist riesig. Ryanair wird wohl bald am Flughafen Frankfurt-Main Ferienflieger anbieten - und das setzt auch die dort ansässige Lufthansa mächtig unter Druck, wie die neuesten Entwicklungen zeigen.
Die Lufthansa könnte dem Beispiel von Billigflieger Ryanair folgen und ihre eigene Low-Budget-Tochter Eurowings ebenfalls vom Flughafen Frankfurt aus starten lassen. "Wenn wir Eurowings nach Frankfurt bringen müssen, dann werden wir das tun", sagte Lufthansa-Chef Carsten Spohr in einer Telefonkonferenz. Er beobachte ein mögliches Ryanair-Engagement in Frankfurt mit großem Interesse.
Alle Augen auf die Konkurrenz
Der irische Billigflug-Marktführer Ryanair, der bisher vor allem deutsche Regionalflughäfen anfliegt, will Insidern zufolge wohl ab dem nächsten Sommer erstmals Flüge vom Airport Frankfurt aus anbieten. Der Flughafenbetreiber Fraport will damit seine Abhängigkeit vom Großkunden Lufthansa reduzieren, der 60 Prozent der Passagiere in Frankfurt stellt.
Spohr kündigte ebenfalls an, vor allem für Kurzstreckenflüge vermehrt gebrauchte Maschinen kaufen zu wollen, um Kosten zu reduzieren. Dank besserer Technik hätten Flugzeuge eine längere Lebenszeit und der Markt für Gebrauchtmaschinen sei derzeit gut, erläuterte der Lufthansa-Chef. "Dadurch können wir die Gesamtinvestitionen senken und über die nächsten Jahre stabilisieren. Und wir stellen sicher, dass nicht die gesamte Flotte zur gleichen Zeit die maximale Lebenszeit erreicht."
Spezialangebote für Ryanair?
Die Konkurrenz von Ryanair hatte sich bislang aufgrund von hohen Flughafengebühren von großen Zentren wie Frankfurt am Main ferngehalten. Doch offenbar gibt es für die Höhe der Gebühren eine Lösung - Experten zufolge soll das Unternehmen Rabatte bekommen.
Das gefällt nicht jedem in der Branche: Der Geschäftsführer des Bundesverbands der Deutschen Fluggesellschaften, Michael Engel, kritisiert "Es kann (...) nicht sein, dass Wettbewerbern mit unzulässigen Vorzugsbedingungen der rote Teppich ausgerollt wird und diejenigen die Zeche für (Ryanair-Chef Michael) O'Leary zahlen sollen, die seit vielen Jahren mit hohen Entgelten den Infrastrukturausbau finanzieren."
Quelle: ntv.de, sgu/dpa/rts