Krabbler-Alarm Ohrenkneifer in der Wohnung: Was hilft dagegen?
26.09.2024, 12:36 Uhr
Ohrenkneifer in der Wohnung sind meist ungebetene Gäste.
(Foto: iStock)
Ohrenkneifer, auch als Ohrwürmer bekannt, sind kleine, flinke Insekten, die sich gerne in feuchten und dunklen Ecken verstecken. Doch was tun, wenn sie sich die eigene Wohnung als neues Zuhause aussuchen? Das hilft gegen die Krabbler.
Obwohl ihr Ruf, in menschliche Ohren zu kriechen, nur ein Mythos ist, sorgen Ohrenkneifer doch bei vielen für Unbehagen, wenn sie in der Wohnung auftauchen. Besonders im Spätsommer und Herbst verirren sich die Krabbler gerne in Innenräume, auf der Suche nach Schutz und Nahrung. Doch keine Sorge: Es gibt wirksame Mittel und Strategien, um die kleinen Besucher fernzuhalten – oder wieder loszuwerden.
Was lockt Ohrenkneifer an?
Ohrenkneifer sind überwiegend nachtaktiv und bevorzugen feuchte, dunkle Orte. In der Natur sind sie Nützlinge, da sie sich von anderen Insekten und Pflanzenresten ernähren. In der Wohnung ziehen sie sich gerne in Ritzen, Fugen oder hinter Möbeln zurück. Besonders häufig tauchen sie in Badezimmern, Kellern oder nahe der Terrasse auf. Ein offenes Fenster oder eine undichte Tür ermöglichen den Insekten leicht Zugang.
Besonders anziehend sind:
- Feuchtigkeit: Feuchte Räume wie das Badezimmer oder der Keller bieten optimale Lebensbedingungen.
- Nahrung: Pflanzenteile, andere Insekten oder organische Abfälle ziehen Ohrenkneifer an.
- Verstecke: kleine Ritzen und Spalten, in denen sie sich tagsüber verbergen können.
Ohrwürmer loswerden: Natürliche Methoden
Um Ohrenkneifer aus der Wohnung fernzuhalten, helfen bereits einfache Maßnahmen. Eine der wichtigsten ist, den Lebensraum der Krabbler unattraktiv zu machen. So können feuchte Stellen vermieden und potenzielle Verstecke verschlossen werden.
1. Feuchtigkeit reduzieren
Da Ohrwürmer feuchte Umgebungen lieben, ist eine trockene Wohnung der erste Schritt zur Vorbeugung. Lüften, das Vermeiden stehender Feuchtigkeit und das regelmäßige Reinigen von Badezimmern und Küchen hilft, das Raumklima trockenzuhalten. Ein Luftentfeuchter ist besonders in Räumen ohne Fenster sinnvoll. Er entzieht der Luft überschüssige Feuchtigkeit und macht den Raum für Ohrenkneifer unattraktiv.
2. Verstecke beseitigen
Spalten, Ritzen oder lose Bodenbeläge bieten Ohrenkneifern ideale Verstecke. Das Abdichten von Fugen oder der Einsatz von Silikondichtmasse verhindert, dass sich die Krabbler in der Wohnung einnisten können. Besonders Türrahmen und Fensterbänke sollten gut abgedichtet werden.
3. Lichtfallen aufstellen
Ohrenkneifer sind nachtaktiv und von Lichtquellen angezogen. Eine einfache Lichtfalle aus einer Lampe und einem mit Wasser und Seife gefüllten Teller kann helfen, die Tiere auf natürliche Weise zu fangen. Die Ohrenkneifer werden vom Licht angezogen, fallen in die Seifenlauge und ertrinken.
Hausmittel gegen Ohrenkneifer
Wer sich ungern auf chemische Mittel verlassen möchte, kann auf bewährte Hausmittel zurückgreifen, um Ohrenkneifer zu bekämpfen oder fernzuhalten. Diese Mittel sind nicht nur umweltfreundlich, sondern auch effektiv.
1. Essigwasser
Essig hat eine abstoßende Wirkung auf viele Insekten, darunter auch Ohrenkneifer. Ein Gemisch aus Wasser und Essig kann auf Fensterbänke und Türen gesprüht werden, um den Krabblern den Weg in die Wohnung zu versperren. Essig ist dabei ein einfaches, aber effektives Hausmittel.
2. Lavendel und Zitronenschalen
Viele Insekten, auch Ohrenkneifer, mögen den Duft von Lavendel oder Zitrone nicht. Getrocknete Lavendelblüten oder Zitronenschalen können in kleine Säckchen verpackt und an Eingängen, Fenstern oder in Ecken platziert werden, um die Insekten fernzuhalten. Lavendelduftsäckchen versprechen zudem einen angenehmen Raumduft.
3. Tabak als Abwehr
Tabak wird ebenfalls als natürlicher Insektenschutz eingesetzt. Tabakblätter oder Tabakreste können in Ecken oder Fensterrahmen gelegt werden, um Ohrenkneifer abzuschrecken.
Ohrenkneifer in der Wohnung: Chemische Mittel als letzte Option
Wenn die natürlichen Methoden nicht ausreichen und die Ohrenkneifer sich weiterhin in der Wohnung breitmachen, können chemische Mittel zum Einsatz kommen. Es ist jedoch wichtig, diese mit Bedacht einzusetzen, da sie auch andere Insekten und Haustiere beeinträchtigen können.
1. Insektenspray
Ein Insektenspray auf Basis von Permethrin oder Pyrethroiden ist eine wirksame, wenn auch letzte Option. Viele der Produkte bieten Soforthilfe gegen eine Vielzahl von Krabbeltieren, inklusive Ohrenkneifer. Es sollte gezielt in die Verstecke der Insekten gesprüht werden.
2. Köderdosen
Auch Köderdosen sind eine diskrete und wirksame Methode, um Ohrenkneifer langfristig zu bekämpfen.
3. Insektengitter an Fenstern und Türen
Vorbeugend helfen auch Insektengitter, um Ohrenkneifer von vornherein draußen zu halten. Die Gitter verhindern, dass die Tiere durch offene Fenster oder Türen in die Wohnung gelangen, ohne die Frischluftzufuhr zu behindern.
Wie gesundheitsgefährdend sind Ohrenkneifer?
Obwohl Ohrenkneifer auf den ersten Blick unangenehm erscheinen, sind sie für Menschen harmlos. Sie stechen nicht und übertragen keine Krankheiten. Auch der Mythos, dass sie in Ohren kriechen, ist falsch. Dennoch ist ihre Anwesenheit in der Wohnung nicht wünschenswert, da sie sich von organischen Materialien wie Pflanzenresten ernähren und diese in Innenräumen hinterlassen können.
Da Ohrenkneifer jedoch auch Nützlinge sind und Schädlinge wie Blattläuse fressen, sollten sie im Freien nach Möglichkeit nicht bekämpft werden. Dort tragen sie zu einem gesunden ökologischen Gleichgewicht bei.
Fazit: So sind Ohrenkneifer in der Wohnung vermeidbar
Ohrenkneifer in der Wohnung sind zwar lästig, aber keine Bedrohung. Um sie fernzuhalten, genügt es meist, einfache Vorbeugungsmaßnahmen zu ergreifen: Feuchtigkeit reduzieren, Verstecke versiegeln und natürliche Abwehrmittel einsetzen. Wer dennoch mit einer größeren Anzahl an Ohrenkneifern zu kämpfen hat, kann auf Insektensprays oder Köderdosen zurückgreifen. Wichtig ist jedoch, dass chemische Mittel sparsam und gezielt eingesetzt werden.
Quelle: ntv.de

