Statt Agatha Christie & Co. Diese unterschätzten Krimi-Autoren sollte jeder kennen
10.09.2025, 09:22 Uhr
Krimigenuss abseits des Mainstreams – diese Autoren haben mehr Aufmerksamkeit verdient.
(Foto: iStock)
Krimi-Fans sind mit den Meisterwerken von Agatha Christie, Arthur Conan Doyle und den aktuellen Bestsellern bestens vertraut. Aber kennen sie auch diese unterschätzten Krimis?
Wer es sich an einem Herbstnachmittag gern auf der Couch gemütlich macht, um einen spannenden Krimi zu lesen, hat die Fälle um Hercule Poirot, Sherlock Holmes und Co. schnell durch. Abwechslung in Erzählung und Schreibstil bieten Kriminalromane unterschätzer Autoren, die definitiv mit den Bestsellern mithalten können. Diese unterschätzten Werke sollte jeder kennen.
"Die rätselhaften Honjin-Morde" von Seishi Yokomizo
"Japans Antwort auf Agatha Christie" so bezeichnet zumindest The Guardian die Krimireihe rund um den Ermittler Kosuke Kindaichi vom Autoren Seishi Yokomizo. In Japan ist der Autor längst so bekannt wie hier die großen Namen der Kriminalliteratur. Auch wenn Yokomizo bis dato unter dem Radar einiger deutscher Krimi-Fans blieb, lohnt es sich definitiv, die Lektüre des 1946 erstmals erschienen Romans nachzuholen.
- Der Roman wurde 1947 mit dem ersten Mystery Writers of Japan ausgezeichnet.
- Erster Band der Krimireihe rund um Privatdetektiv Kosuke Kindaichi
- Inhalt: Die Hochzeitsnacht des Sohnes der renommierten Ichiyanagi-Familie verläuft in Okamura alles andere als ruhig. Erst ein Schrei, dann eine unheimliche Melodie, die das ganze Dorf aufweckt. Zu allem Schrecken wird das frisch vermählte Paar tot aufgefunden, die vermeintliche Tatwaffe steckt noch blutig im Schnee. Ermittler Kindaichi geht dem rätselhaften Fall auf die Spur.
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"Unschuldige Täter" von Keigo Hagashino
Ebenfalls von einem unterschätzten japanischen Autoren ist der Kriminalroman "Unschuldige Täter". In seinem Heimatland ist Keigo Hagashino bekannt wie ein bunter Hund, und auch einige internationale Leser sind begeistert von seinen Kriminalfällen. Wer noch nicht mit seinen Werken wie "Verdächtige Geliebte" oder "Unschuldige Täter" vertraut ist, sollte sich diese Krimi-Highlights nicht entgehen lassen.
- "Der japanische Stieg Larsson." – The Times
- Ein Fall des Kommissar Galileo
- Inhalt: Als der Physikprofessor Yukawa in Harigaura eine Konferenz zur Erschließung von Bodenschätzen auf dem Meeresboden besucht, erwartet er nicht, in seine Rolle als Kommissar Galileo schlüpfen zu müssen. Doch als eine Leiche gefunden wird, tut er sich mit dem örtlichen Kriminalkommissar zusammen. Der Mord weist schnell auf Zusammenhänge zu einem mysteriösen Fall hin, der schon 16 Jahre zurückliegt. Kann das Duo den Mörder endlich finden?
"Maigret und Pietr der Lette" von Georges Simenon
Ein Klassiker der französischen Kriminalliteratur ist die Reihe rund um den Kommissar Maigret von Autor Georges Simenon. Fans von Sherlock Holmes und Hercule Poirot finden mit Maigret eine neue Reihe zum Verschlingen.
- Erster Band der Maigret-Reihe
- Erstveröffentlichung: 1931
- Inhalt: Interpol kündigt Kommissar Maigret die Ankunft des europaweit gesuchten Betrügers Pietr der Lette an. Doch gerade als Fahrgäste den Zug verlassen und Maigret nach dem Verbrecher Ausschau hält, unterbricht ein Leichenfund auf der Zugtoilette den Kommissar. Die Leiche sieht verdächtig nach Pietr der Lette aus. Ist das ganze echt oder nur eine Täuschung?
"Aufruhr in Oxford" von Dorothy L. Sayers
Aus dem gleichen goldenen Zeitalter der Kriminalromane stammt die Reihe um Lord Peter Wimsey von Autorin Dorothy L. Sayers. Für Neuleser der Kriminalerzählungen von Sayers lohnt sich natürlich das Lesen des ersten Bands "Ein Toter zu wenig". Jedoch wird der zehnte Band "Aufruhr in Oxford" etwa vom Monopol Magazin als "Mit Abstand der beste von Sayers Romanen" betitelt, und auch bei StoryGraph erhält der Roman bei über 3.000 Bewertungen rund 4,2 von fünf Sternen.
- Universitätsroman von 1935
- Inhalt: Das Mädchencollege in Oxford ist in Aufruhr, denn zahlreiche merkwürdige Geschehnisse zerstören den Unterrichtsalltag. Drohbriefe verunsichern die Schülerinnen, eine erstochene Puppe hängt vom Dachbalken, Talare werden verbrannt und Manuskripte zerstört. Harriet Vane, Absolventin und Krimiautorin, soll den Fall unauffällig lösen. Als sie nur knapp von einem Mordanschlag verschont wird, tritt ihr der Hobby-Ermittler Lord Peter Wimsey zur Seite.
"Die Schwester" von Petra Johann
Die deutsche Autorin Petra Johann ist längst kein Neuling mehr im Bereich Kriminalliteratur und trotzdem einigen Genre-Fans noch unbekannt. Doch Johanns Romane wie "Die Schwester" sollte sich niemand entgehen lassen, der gerne spannungsgeladene Mordgeschichten liest.
- Petra Johann ist promovierte Mathematikerin, die tiefgründige Kriminalromane mit Gänsehaut-Faktor schreibt.
- Inhalt: Die Schwestern Lisa und Mara könnten unterschiedlicher nicht sein. Doch dann verschwindet die erfolgreiche Ärztin Lisa aus ihrem vermeintlichen Familienglück und kehrt nach einer Tagung nicht wieder zurück. Enttäuscht von den zögerlichen Ermittlungen der Polizei, macht sich Mara selbst an die Detektivarbeit. Dabei entdeckt sie, dass ihre Schwester gar nicht so perfekt ist, wie sie Mara und ihrer Familie vorgespielt hat.
Auch alte Krimis lohnen sich für den E-Reader
Ein E-Reader hat einige Vorteile, wie etwa das kompakte Format und bequemes, schnelleres Lesen. Interessant für Vielleser ist zudem der günstigere Preis für die digitale Version, insbesondere ältere Werke können richtige Schnäppchen sein. Wer auf den Geruch neu gedruckter Bücher und die unverwechselbare Haptik verzichten kann und ohnehin keinen Platz mehr im Bücherregal hat, steigt eventuell aufs digitale Lesen um.
Diese unterschätzten Krimi-Autoren sollten in jedem Bücherregal vertreten sein
Krimi-Fans, die noch nicht mindestens ein Werk der unterschätzten Autoren gelesen haben, sollten das dringend nachholen, denn auch meisterhafte Romane können unter dem Radar verschwinden. Dabei machen Autoren wie Seishi Yokomizo, Georges Simenon, Dorothy L. Sayers und Co. den Klassikern keine Konkurrenz, sondern passen super neben die liebsten Krimis ins Regal.
Quelle: ntv.de