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Buhrufe bei Australian Open Zverev im Finale - Djokovic gibt im Halbfinale plötzlich auf

... und dann war auf einmal Schluss.

... und dann war auf einmal Schluss.

(Foto: IMAGO/Shutterstock)

Alexander Zverev bekommt seine dritte Chance auf den ersten Grand-Slam-Titel. Das Gigantenduell im Halbfinale der Australian Open endet dabei überraschend früh: Novak Djokovic gibt unmittelbar nach dem Verlust des ersten Satzes plötzlich auf.

Alexander Zverev steht bei den Australian Open kurz vor der Erfüllung seines Karrieretraums. Zum dritten Mal zog der Weltranglistenzweite ins Endspiel eines Grand-Slam-Turniers ein. Im Halbfinale von Melbourne gab sein Gegner, der Rekord-Turniersieger Novak Djokovic (10 Titel), nach dem ersten Satz, den Zverev wenige Sekunden zuvor 7:6 (7:5) gewonnen hatte, plötzlich und unvermittelt auf.

"Ich bin natürlich glücklich, im Finale zu sein. Auf der anderen Seite gibt es keinen auf der Tour, den ich mehr respektiere als Novak", sagte Zverev, der einen Appell an die Zuschauer in der Rod Laver Arena richtete, die Djokovics Abgangs mit Unmutsbekundungen begleitet hatten: "Bitte buht keinen Spieler aus, wenn er wegen einer Verletzung aufgeben muss." Bei Eurosport sagte Zverev danach: "Er hat sich vielleicht ein bisschen langsamer bewegt zwischen den Ballwechseln. Ich fand aber, er hat noch viele Bälle bekommen, er hat sich recht gut bewegt. Schwierig, jetzt was darüber zu sagen."

Djokovic gab kurz nach dem Match Einblick in seine Entscheidungsfindung.

Djokovic gab kurz nach dem Match Einblick in seine Entscheidungsfindung.

(Foto: REUTERS)

Djokovic habe in den vergangenen 20 Jahren "absolut alles für den Tennissport gegeben. Wenn er nicht weitermachen kann, dann bedeutet es, dass er wirklich nicht weitermachen kann." Der Rekordchampion hatte sich bei seinem dramatischen Viertelfinalsieg gegen den Spanier Carlos Alcaraz am linken Oberschenkel verletzt.

Djokovic äußerte sich kurz darauf genauer zu seiner Verletzung. Er habe seit dem Viertelfinale "keinen Ball mehr geschlagen", sagte der Serbe: "Ich habe alles getan, was ich konnte, um den Riss im Muskel zu managen. Medikamente und die Physioarbeit haben geholfen, aber gegen Ende des ersten Satzes fing ich an, mehr und mehr Schmerzen zu spüren. Es war zu viel für mich", so Djokovic: "Ein unglückliches Ende, aber ich habe es versucht."

Zverev steht erstmals im Finale von Melbourne

Im Match war in bestimmten Szenen zu sehen, dass Djokovic gehandicapt war. Dessen erster Aufschlag kam vor allem zu Beginn zu selten, zwischendurch beugte sich der Serbe auch auf seinen Schläger und verzog das Gesicht. Auch legte er sich früh mit seiner Box um Ex-Profi Andy Murray als Supercoach an. Die Aufgabe nach dem verlorenen Tiebreak kam dennoch überraschend - auch für die Zuschauer, von denen einige buhten und pfiffen.

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Für Zverev, der 2024 im Halbfinale an Daniil Medwedew gescheitert war, ist es das erste Finale in Melbourne. Bei den US Open 2020 und den French Open im vergangenen Jahr hatte sich der Hamburger jeweils in fünf Sätzen geschlagen geben müssen. Am Sonntag (9.30 Uhr MEZ/Eurosport und im Liveticker bei ntv.de) wartet nun ein Duell mit dem Titelverteidiger Jannik Sinner aus Italien oder dem Überraschungsmann Ben Shelton (USA) - beide spielen am Freitag ab 9.30 Uhr MEZ (Eurosport) noch den zweiten Finalisten aus.

Zverev will der erste deutsche Grand-Slam-Sieger seit Boris Becker 1996 werden. Es ist bereits sein 36. Titel-Anlauf bei einem der vier wichtigsten Tennisturniere. Djokovic hingegen muss nach der Niederlage gegen den Deutschen weiter auf seinen 25. Majortitel und damit den alleinigen geschlechterübergreifenden Rekord warten - er teilt sich die Bestmarke mit der Australierin Margaret Court.

Quelle: ntv.de, tsi/sid/dpa

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