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"Begeht einen großen Fehler" Becker attackiert Ex-Schützling Djokovic

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Viele Menschen haben aktuell eine Meinung zu Novak Djokovic. Die von Boris Becker jedoch hat großes Gewicht. In einem Gastbeitrag in einer englischen Zeitung warnt er seinen ehemaligen Schützling. Die fehlende Impfung bedrohe die Karriere des Tennisstars.

Boris Becker hält Novak Djokovics mutmaßliche Entscheidung gegen eine vollständige Impfung für einen "großen Fehler". Dies schrieb der sechsmalige Grand-Slam-Champion und frühere Djokovic-Trainer in einem Gastbeitrag für die englische Zeitung "Daily Mail". "Als sein ehemaliger Trainer stehe ich Novak Djokovic so nahe, dass ich ihn fast als Familie betrachten würde - aber wie in jeder Familie gibt es manchmal Meinungsverschiedenheiten", schrieb Becker: "Und in diesem Fall denke ich, dass er einen großen Fehler begeht, wenn er sich nicht impfen lässt." Es sei ein Fehler, der auch Djokovics Chance bedrohe, seinen Rang als größter Spieler der Geschichte zu zementieren.

Djokovic sitzt aktuell in Melbourne in einem Hotel für Ausreisepflichtige fest. Der 20-malige Majorchampion, der seinen Impfstatus bislang nicht veröffentlicht hat, will mit einer medizinischen Ausnahmegenehmigung bei den Australian Open (ab 17. Januar) zu seiner Titelverteidigung antreten. Ein Gericht soll am Montag über die drohende Ausweisung entscheiden. Becker hatte laut eigenen Angaben Kontakt zu Djokovics aktuellem Coach Goran Ivanisevic, aber nicht zum Weltranglistenersten selbst, auf den er auch nach dem ersten Grand Slam des Jahres Probleme zukommen sieht. "Es geht nicht nur um Australien. Tatsache ist, dass wir in einer anderen Welt leben, und es wird ihm sehr schwerfallen, das Leben eines professionellen Tennisspielers zu führen, der ohne Impfung herumreist", schrieb Becker.

Die Tennis-Spielergewerkschaft PTPA hat ihrem Präsidenten und Mitbegründer Novak Djokovic unterdessen Unterstützung zugesichert. Dem 34 Jahre alten Weltranglisten-Ersten gehe es gut, hieß es in einer Mitteilung des Gremiums. Djokovic habe darum gebeten, "die Fakten über seine Festsetzung" in seinen Worten und zu einem selbstbestimmten Zeitpunkt zu teilen. Der Serbe hatte im August 2020 gemeinsam mit dem Kanadier Vasek Pospisil die Professional Tennis Players Association (PTPA) gegründet als Konkurrenz zum bestehenden Spielerrat der Herren-Organisation ATP.

"Mit dem größten Respekt vor allen persönlichen Meinungen zu Impfungen sollte geimpften und ungeimpften (mit einer medizinischen Ausnahmegenehmigung) Athleten die gleiche Freiheit gewährt werden", an Turnieren teilzunehmen, forderte die Spielergewerkschaft.

Quelle: ntv.de, sue/dpa/sid

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