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"GAP"-Start in Gefahr Bei Neureuther hakt's und zwickt's

Vor der alpinen Ski-WM läuft's plötzlich nicht mehr rund bei Felix Neureuther.

Vor der alpinen Ski-WM läuft's plötzlich nicht mehr rund bei Felix Neureuther.

(Foto: imago/Hartenfelser)

Erst Probleme mit dem Material und jetzt zwickt das Knie: Die Sorgen von Felix Neureuther vor der alpinen Ski-WM in gut zwei Wochen werden nicht kleiner. Für das anstehende Heimrennen droht er auszufallen. Doch panisch werden sie beim DSV deswegen nicht.

Deutschlands Slalom-Ass Felix Neureuther sorgt sich knapp zwei Wochen vor Beginn der alpinen Ski-WM in St. Moritz vom 5. bis 19. Februar um seinen Gesundheitszustand. Der Start der größten Medaillenhoffnung des Deutschen Skiverbands (beim Heimrennen am Sonntag in Garmisch-Partenkirchen ist wegen einer Kapselzerrung im linken Knie gefährdet. Das teilte Neureuther selbst mit. "Ich werde erst kurz vor dem Rennen entscheiden, ob ein Start sinnvoll ist", sagte der 32-Jährige mit Blick auf den Weltcup-Riesenslalom auf der Kandahar.

Die Verletzung hatte er sich am Dienstag bei seinem Sturz beim Nachtslalom in Schladming zugezogen, trainieren kann er deshalb derzeit nicht. Neureuther hatte beim letzten Slalom vor der WM als Achter des ersten Laufs im Finale eingefädelt und war zu Fall gekommen. "Wir gehen davon aus, dass Felix am Sonntag starten kann, die endgültige Entscheidung fällt allerdings erst vor dem Rennen", sagte Männer-Cheftrainer Mathias Berthold. Neureuther fiebert dem Rennen in "GAP" indes entgegen. "Auf der Hausstrecke vor Freunden und Bekannten ein Rennen zu fahren, ist extrem schön, und dabei will man natürlich seine beste Leistung abrufen."

"Wir probieren weiter"

Riskieren wird er aber wohl nichts. Denn bei der WM, die klassisch mit den Speed-Rennen beginnt, hat der Technikspezialist gute Chancen - trotz aktueller Sinnkrise - auf Edelmetall in der zweiten Woche. Dann stehen im Schweizer Nobel-Ski-Ort der Teamwettbewerb am 14. Februar, der Riesenslalom am 17. Februar und zum Abschluss der Slalom am 19. Februar auf dem Programm. Die Sinnkrise bezieht sich vor allem auf akute Abstimmungsprobleme mit dem Material. "Es liegt noch viel Arbeit vor uns", sagte er nach dem Aus in Schladming: "Ich muss jetzt beim Material irgendwie die Nadel im Heuhaufen finden."

Das klang irgendwie ziemlich aussichtslos, auch wenn zuletzt ja nicht alles schlecht war - ganz im Gegenteil: Seit Jahresbeginn hat Neureuther die Ränge zwei, vier, drei und sechs im Slalom belegt - wenn er durchkommt, ist er allemal ein Anwärter auf eine Medaille. Fakt ist aber dennoch: Gegen Szene-Stars wie den Schladming-Sieger Henrik Kristoffersen aus Norwegen oder Österreichs Weltcup-Gesamtführenden Marcel Hirscher hat der deutsche Altmeister bei seiner vermutlich letzten WM nur mit perfekten Skiern eine Podestchance. "Wir probieren weiter", kündigte Neureuther am nach der Enttäuschung beim Nachttorlauf an.

Hadern hilft indes nichts, so sieht man das im Deutschen Skiverband. "Wir sind im Moment nicht der Topfavorit für das Podium", sagte Alpin-Direktor Wolfgang Maier der Deutschen Presse-Agentur. "Aber man muss in das Thema keine Panikstimmung reinprojizieren. Man darf nicht in Hektik verfallen." Neureuthers Nadel-im-Heuhaufen-Analyse sei kurz nach dem Rennen "vielleicht übertrieben" gewesen, meinte Maier. Zudem sei "die Nadel nicht so klein, dass wir sie nicht finden könnten".

Quelle: ntv.de, tno/dpa/sid

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