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Sensations-Gold für die USA Biathlon-Oldies stoßen Lesser vom Podest

Erik Lesser verpasst seine erste WM-Medaille von Hochfilzen denkbar knapp.

Erik Lesser verpasst seine erste WM-Medaille von Hochfilzen denkbar knapp.

(Foto: REUTERS)

Der Deutsche Erik Lesser liegt lange auf einem Medaillen-Rang beim Einzelrennen der Biathlon-WM. Doch dann sorgen zwei Oldies über die 20 Kilometer für eine Sensation. Und übertrumpfen damit in Hochfilzen sogar den französischen Überflieger Martin Fourcade.

Erik Lesser warf sich völlig ausgepumpt in  den Schnee und brauchte lange, bis er wieder bei Kräften war: Doch  auch seine aufopferungsvolle Energieleistung im schweren Einzel  wurde bei der WM in Hochfilzen nicht mit der erhofften Medaille  belohnt.

Denn zwei Biathlon-Oldies haben dem 28-Jährigen sowie dem großen Martin Fourcade ein Schnippchen geschlagen. Der 35 Jahre alte Amerikaner Lowell Bailey und der 32 Jahre alte Tscheche Ondrej Moravec sorgten mit Gold und Silber im Biathlon-Klassiker für die große Überraschung in Hochfilzen.

"Es ist unglaublich. Es ist ein perfekter Tag, der beste Tag meiner Karriere", sagte der erste Biathlon-Weltmeister aus den USA. Erik Lesser, der lange auf dem Bronze-Rang lag, wurde am Ende eines dramatischen Einzelrennens Vierter. Der Thüringer lag nach den 20 Kilometern 10,8 Sekunden hinter Fourcade, richtig enttäuscht war er trotzdem nicht. "Nachdem ich nach dem Sprint und der Verfolgung am Boden zerstört war und an mir gezweifelt habe, kann ich heute absolut zufrieden ins Bett gehen", sagt der ehemalige Verfolgungsweltmeister in der ARD. "Ich wollte ein gutes Rennen abliefern, und das ist mir gelungen", so Lesser weiter, "es hat am Ende einfach nicht sollen sein."

Erster amerikanischer Biathlon-Weltmeister

Simon Schempp dagegen muss weiter auf seine erste WM-Einzel-Medaille warten. Schon beim ersten Schießen kassierte der Uhinger zwei Strafminuten, da war das Rennen für den in den Teamwettbewerben so überragenden deutschen Staffel-Schlussläufer praktisch schon gelaufen. "Es war wieder ein ordentliches Ergebnis. Nach den zwei Fehlern habe ich versucht, das Beste draus zu machen", sagte Schempp. Besser machte es Lesser, auch wenn es nach einer Strafminute nicht ganz zur Medaille reichte. Bei den Olympischen Spielen 2014 hatte er noch überraschend Silber in dieser Disziplin gewonnen.

Fourcade, der Titelverteidiger und Olympiasieger, patzte gleich zweimal am Schießstand - eigentlich eine gute Chance, den Topfavoriten zu schlagen. Doch nur die Oldies aus den USA und Tschechien konnten die Gelegenheit dank ihres fehlerfreien Auftritts am Schießstand nutzen. "Ich gönne es ihm, er war schon zu Hause auf seiner Bison-Farm und jetzt wird er Weltmeister", sagte Lesser über den ersten Biathlon-Weltmeister aus den USA.

Sprint-Weltmeister Benedikt Doll kam nach drei Schießfehlern auf Rang 19, Ex-Champion Arnd Peiffer erwischte als 34. (vier Strafminuten) einen gebrauchten Tag. Letzter deutscher Weltmeister im Einzel bleibt damit Sven  Fischer, der 1999 in Oslo den Titel gewann. In keiner anderen  Disziplin müssen die DSV-Skijäger bereits so lange auf eine Goldmedaille warten. Bis zur Männer-Staffel am Samstag wird Bundestrainer Mark Kirchner nach dem richtigen Rezept suchen.

Quelle: ntv.de, ara/dpa/sid

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