Statement zu Basketball-Karriere Brittney Griner meldet sich erstmals zu Wort
16.12.2022, 18:44 Uhr
Vor ihrer Inhaftierung stand Brittney Griner bei den Phoenix Mercury unter Vertrag. Dabei wird es bleiben.
(Foto: dpa)
Die wohl schlimmste Zeit ihres Lebens hat Brittney Griner überstanden. Die 32-Jährige befindet sich seit einigen Tagen zurück in ihrer Heimat, den USA. Nach Monaten in russischer Gefangenschaft widmet sie sich nun wieder dem, was sie herausragend gut kann: Basketball spielen.
"Es fühlt sich so gut an, zu Hause zu sein!" Mit diesen Worten steigt die US-amerikanische Basketballerin Brittney Griner in ihr erstes öffentliches Statement nach ihrer Entlassung aus einem russischen Gefängnis ein. Ihren ausführlichen Instagram-Post - den ersten seit Februar dieses Jahres - nutzt die 32-Jährige, um sich für die Anteilnahme an ihrem Schicksal zu bedanken und ihre Ziele für die Zukunft klarzustellen.
Die vergangenen zehn Monate seien "in jeder Hinsicht" ein Kampf gewesen, den sie unter anderem ohne Personen wie ihre Frau Cherelle Griner, ihre Familie, Verantwortliche der Basketballliga WNBA, ihren Rechtsbeistand sowie die Regierung von US-Präsident Joe Biden nicht hätte gewinnen können. "Präsident Biden, Sie haben mich nach Hause gebracht und ich weiß, dass Sie entschlossen sind, Paul Whelan und alle anderen Amerikaner auch nach Hause zu bringen", so Griner. "Ich werde meine Plattform nutzen, um Ihnen zu helfen, wo immer ich kann." Jede Familie verdiene es, wieder vervollständigt zu werden.
Im Nachgang an den spektakulären Gefangenentausch, bei dem die USA den berüchtigten Waffenhändler Viktor Bout an Moskau übergeben hatten, war in den USA Kritik laut geworden, dass lediglich die Basketballerin frei kam und nicht auch etwa Paul Whelan. Letzterer wurde 2018 in Russland verhaftet und anschließend zu 16 Jahren Gefängnis wegen angeblicher Spionage verurteilt.
Griner war am vergangenen Freitag in die USA zurückgekehrt und hatte sich dort in einem Militärkrankenhaus einem medizinischen Check-up unterzogen. US-Beamte gaben an, die zweimalige olympische Goldmedaillengewinnerin sei bei ihrer Ankunft "sehr gut gelaunt" gewesen und schien bei guter Gesundheit zu sein. Aufnahmen zeigten allerdings, dass Griner sich zumindest äußerlich verändert hatte: Ihre Dreadlocks musste sie im Laufe ihrer Inhaftierung abschneiden beziehungsweise abschneiden lassen.
Leichtes Training bereits Anfang der Woche
Zum Abschluss ihres Instagram-Posts stellt die Athletin aus ihrer Sicht eines klar: "Ich beabsichtige, in dieser Saison für Phoenix Mercury in der WNBA spielen." Wenn es so weit sei und sie auf den Basketballcourt zurückkehre, wolle sie dann all denjenigen, die sich für sie eingesetzt und an sie gedacht hätten, persönlich Danke sagen. Die reguläre Saison der Basketballliga beginnt am 19. Mai 2023. Zu Beginn dieser Woche war bekannt geworden, dass Griner ein erstes leichtes Training seit ihrer Heimkehr absolvierte.
Neben ihrer Karriere in den USA spielte die 32-Jährige auch jahrelang in Russland Basketball. An einem Moskauer Flughafen wurde sie im Februar dieses Jahres mit einer geringen Menge Haschisch-Öl im Gepäck gefasst und in Gewahrsam genommen. Im August verurteilte sie ein Gericht zu neun Jahren Haft wegen illegalen Drogenbesitzes und versuchten Schmuggels.
Die Inhaftierung sowie der juristische Umgang mit Griner hatten internationale Empörung ausgelöst. Als offen homosexuelle schwarze Frau war sie in einem Land, in dem die Behörden der LGBTQ-Gemeinschaft feindselig gegenüberstehen, ohnehin besonders gefährdet. Der Druck, sie aus russischer Gefangenschaft zu holen, war für die US-Regierung dementsprechend groß. Der Einmarsch Russlands in die Ukraine wenige Tage nach ihrer Verhaftung machte eine Übereinkunft der beiden Regierungen jedoch deutlich komplizierter.
Quelle: ntv.de, fzö