Wimbledons Tennisklassiker startet Deutsche Damen tragen die Hoffnung
29.06.2015, 11:51 Uhr
Deutsche Tennis-Damen geben sich optimistisch: Sabine Lisicki und Julia Görges.
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Beim Tennisturnier in Wimbledon gehen 18 deutsche Profis an den Start - die Hälfte davon schlägt bereits am ersten Turniertag auf. Eine Linkshänderin aus Norddeutschland gilt unter Experten immerhin als Geheimfavoritin. Pech hingegen hat der beste Spieler des Landes.
Die Tennis-Welt blickt nach Wimbledon. Dort beginnt das bedeutendste Tennisturnier des Jahres im altehrwürdigen All England Lawn Tennis And Croquet Club. 30 Jahre nach dem historischen Coup des damals 17 Jahre alten Boris Becker kämpfen in den kommenden zwei Wochen Novak Djokovic, Roger Federer, Serena Williams, Maria Scharapowa & Co. um die Trophäen der Wimbledon-Champions. 18 deutsche Profis haben sich für das Hauptfeld qualifiziert. Philipp Kohlschreiber wird die Ehre zuteil, das traditionelle Eröffnungsmatch gegen den Titelverteidiger auf dem Center Court zu bestreiten.

Angelique Kerber gewann das Rasenturnier in Birmingham und gilt nun sogar als Geheimfavoritin.
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Die deutschen Damen: Zehn deutsche Damen stehen im Hauptfeld - und eine wird sicher die zweite Runde erreichen. Die an Nummer zehn gesetzte Angelique Kerber aus Kiel trifft am Dienstag in einem norddeutschen Duell auf die Hamburger Nachwuchshoffnung Carina Witthöft. Kerber gilt nach ihrem ersten Titelgewinn auf Rasen in Birmingham als Geheimfavoritin. "Wie oft habe ich schon gehört, jetzt musst du mal was gewinnen. Aber das lasse ich nicht an mich ran", sagt die 27 Jahre alte Linkshänderin, will aber keine Prognose wagen: "Ich bin mutig auf dem Platz, aber nicht so mutig mit den Voraussagen, wie es laufen wird." Auch der 2013-Finalistin Sabine Lisicki und Andrea Petkovic ist einiges zuzutrauen. Petkovic spielt zum Auftakt gegen Shelby Rogers aus den USA.
Die deutschen Herren: Im vergangenen Jahr schaffte es keiner der deutschen Herren in die dritte Runde. Und auch diesmal sind die Aussichten für die acht deutschen Vertreter mau. Philipp Kohlschreiber als deutsche Nummer eins hatte das denkbar größte Lospech und trifft am Montag im ersten Match auf dem Center Court (14.00 Uhr MESZ/Sky) auf den Weltranglisten-Ersten und Vorjahressieger Novak Djokovic. Kohlschreiber trainiert immer mal wieder mit dem Serben und dessen berühmtem Coach Boris Becker. Dass einem Deutschen ein ähnlicher Coup gelingt wie Becker im Jahr 1985, ist sehr unwahrscheinlich. Spannend zu sehen sein wird, wie sich der 18 Jahre alte Alexander Zverev bei seiner Grand-Slam-Premiere und der 37 Jahre alte Tommy Haas nach seiner langen Auszeit schlagen.
Die Favoritinnen: Natürlich ist die dominierendste Figur der vergangenen Jahre im Damen-Tennis auch auf dem heiligen Rasen die absolute Top-Favoritin. Serena Williams hat in diesem Jahr bereits die Australian Open und die French Open gewonnen. Mit ihren 20 Grand-Slam-Titeln ist die 33-Jährige jetzt nur noch zwei Erfolge davon entfernt, mit Rekord-Siegerin Steffi Graf gleichzuziehen. Allerdings hat Serena Williams vor drei Jahren zuletzt in Wimbledon triumphiert. Auch die zweimalige Wimbledonsiegerin Petra Kvitova aus Tschechien und die Russin Maria Scharapowa machen sich Hoffnungen auf die begehrte Trophäe. Von den deutschen Damen gelten Angelique Kerber und 2013-Finalistin Sabine Lisicki als Überraschungs-Kandidatinnen.
Die Favoriten: Titelverteidiger und Boris-Becker-Schützling Novak Djokovic wird stets als Favorit genannt. Der Weltranglisten-Erste aus Serbien hat sich allerdings nach seinem verlorenen French-Open-Finale gegen den Schweizer Stan Wawrinka eine Auszeit verordnet und kein Turniermatch auf Rasen bestritten. Bei einem Showkampf in London verlor er gegen die deutsche Nachwuchshoffnung Alexander Zverev. Daher ist die Rasen-Form des Australian-Open-Champions schwer einzuschätzen. Seine wohl schärfsten Rivalen Roger Federer und Andy Murray dagegen feierten Turniersiege auf Rasen. Rafael Nadal dürfte es schwer haben. Und einen deutschen Boris-Becker-Nachfolger wird es nicht geben.
Quelle: ntv.de, kno/dpa