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Bauhaus steigt abgehängt vom Rad Deutsche Tour-Überraschung gibt auf 17. Etappe auf

Phil Bauhaus

Phil Bauhaus

(Foto: IMAGO/Sirotti)

Erst sorgt Phil Bauhaus für Wirbel, weil er der ARD Interviews verweigert. Dann glänzt der deutsche Radprofi bei seiner ersten Tour de France mit vorderen Plätzen bei Massensprints. Auf der 17. Etappe aber steigt der 29-Jährige vom Team Bahrain Victorious vom Rad.

Phil Bauhaus trat ein letztes Mal in die Pedale, dann rollte der deutsche Radprofi langsam aus und stieg völlig entkräftet vom Rad. Müde und gezeichnet von den Strapazen der Tour de France entschied sich Bauhaus auf der Königsetappe nach Courchevel schweren Herzens zur Aufgabe. Der Traum von Paris - geplatzt. Das große Sprintfinale auf den Champs Élysées am kommenden Sonntag findet ohne den Deutschen statt.

"Die Beine werden nicht besser. Als Sprinter leidet man mehr", hatte Bauhaus zuletzt gesagt. In den Alpen wurden die Beine zu schwer. Er verließ das Rennen am zweiten schweren Anstieg des Tages, dem Cormet de Roselend, nach rund 60 Kilometern.

Als prägende Momente seiner ersten Frankreich-Rundfahrt werden dem 29-Jährigen aber andere Erinnerungen im Gedächtnis bleiben. Hinter Bauhaus liegen seit dem Grand Départ im spanischen Bilbao zweieinhalb turbulente Wochen, in denen er sich auf der großen Bühne des Radsports einen Namen gemacht hat.

Wirbel um Interview-Absagen ausgeräumt

Sportlich überzeugte Bauhaus. Dreimal landete er in den Massensprints unter den Top 3. Einmal reichte es zum zweiten Platz. Ohne den alles überragenden vierfachen Etappensieger Jasper Philipsen aus Belgien hätte Bauhaus vermutlich selbst jubeln dürfen. Der gebürtige Bocholter bewies taktische Reife, kaum ein anderer Fahrer positionierte sich bei den Massenankünften besser.

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Für Wirbel hatte der Profi vom Team Bahrain Victorious in der ersten Woche auch abseits der Etappen gesorgt. Zwischenzeitlich verweigerte Bauhaus den Mitarbeitern der ARD Interviews. Grund war ein Beitrag der ARD-Dopingredaktion zum Tour-Start, in dem unter anderen das Bauhaus-Team kritisch beleuchtet worden war. Bauhaus fühlte sich in die Doping-Ecke gedrängt, ein klärendes Gespräch glättete die Wogen.

Aufmunternde Worte dürfte Bauhaus nach seinem Ausstieg von Kumpel und Teamkollegen Nikias Arndt erhalten. "Phil", hatte dieser nach den ersten starken Auftritten von Bauhaus gesagt, "ist im Kreis der Weltbesten angekommen." Daran ändert auch seine Aufgabe in den Alpen nichts.

Quelle: ntv.de, tsi/sid

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