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"Hoffe, dass Mechanismen greifen" Deutsche starten traumhaft in Handball-WM

Das war sein Spiel: Steffen Weinhold warf neun Tore.

Das war sein Spiel: Steffen Weinhold warf neun Tore.

(Foto: dpa)

Auftakt nach Maß für die deutschen Handballer bei der WM in Katar: Gegen Polen kann sich das Team von Coach Sigurdsson behaupten. Damit gelingt zugleich die Revanche für die Play-off-Pleite. Herausragende Leistungen zeigt ein Kieler.

Die deutschen Handballer haben bei der Weltmeisterschaft in Katar einen Traumstart hingelegt. Die Mannschaft von Trainer Dagur Sigurdsson gewann gegen Polen in Doha nach einer über weite Strecken starken Leistung mit 29:26 (17:13) und verschaffte sich damit eine glänzende Ausgangsposition im Kampf um den Einzug ins Achtelfinale. Bester Werfer der Auswahl des Deutschen Handballbundes, die nur dank einer Wildcard des Weltverbandes IHF an der WM teilnehmen darf, war der überragende Kieler Steffen Weinhold mit neun Toren. Nächster Gegner des Weltmeisters von 2007 ist am Sonntag (17.00 Uhr/Sky) der dreimalige Titelträger Russland.

Spielplan der Handball-WM

Wer spielt wann gegen wen? Alle Informationen zu den Spielen bei der Handball-Weltmeisterschaft in Katar finden Sie hier.

Sigurdsson, unter dessen Regie es der siebte Sieg im neunten Spiel war, hatte wenige Stunden vor dem Anpfiff Torhüter Andreas Wolff und Linksaußen Matthias Musche aus seinem 16-köpfigen Aufgebot gestrichen, damit startete das deutsche Team mit fünf WM-Debütanten ins Turnier. Im Tor setzte der Isländer gegen den EM-Sechsten zunächst auf den Berliner Silvio Heinevetter, Rückkehrer Michael Kraus saß zu Beginn auf der Bank. "Ich hoffe, dass viele Mechanismen jetzt greifen", sagte DHB-Vizepräsident Bob Hanning vor dem Anpfiff gegen die vom deutschen Coach Michael Biegler betreuten Polen.

Früh munter durchgewechselt

Handball-WM, Gruppe D
Freitag, 16. Januar
Russland- Saudi-Arabien27:17
Polen- Deutschland26:29
Dänemark- Argentinien24:24
Sonntag, 18. Januar
Argentinien- Polen23:24
Deutschland- Russland27:26
Saudi-Arabien- Dänemark18:38
Dienstag, 20. Januar
Polen- Russland26:25
Argentinien- Saudi-Arabien32:20
Dänemark- Deutschland30:30
Donnerstag, 22. Januar
Polen- Saudi-Arabien32:13
Deutschland- Argentinien28:23
Russland- Dänemark27:31
Samstag, 24. Januar
Saudi-Arabien- Deutschland19:36
Russland- Argentinien27:30
Dänemark- Polen31:27
1. Deutschland* 5150:124  9
2.Dänemark* 5154:127  8
3.Polen* 5135:121  6
4.Argentinien* 5132:123  5
5.Russland 5133:131  2
6.Saudi-Arabien 5  87:165  0
                                     * im WM-Achtelfinale

Unter den Augen der Mannschaft des deutschen Fußball-Rekordmeisters Bayern München fand die DHB-Auswahl in der Lusail Multipurpose Hall gut ins Spiel. Besonders der Rückraum entwickelte mit seiner variablen Spielweise viel Druck, während die deutsche Abwehr nach anfänglichen Abstimmungsproblemen in ständig wechselnden Formationen immer besser stand.

Weinhold sorgte vor rund 5500 Zuschauern mit seinem vierten Treffer in der Anfangsphase für die erste Zwei-Tore-Führung des WM-Fünften (8:6/11.Minute). Allerdings ging nicht nur vom Kieler in der ersten Halbzeit Torgefahr aus. Die Außen Uwe Gensheimer und Patrick Groetzki setzten sich immer wieder gut in Szene, das Spiel über den Kreis war zudem eine weitere Waffe. Zudem spielte der deutsche Angriff sehr geduldig, sodass Sigurdsson den WM-Auftakt gelassen von der Seitenlinie verfolgte.

Der Coach wechselte schon in der ersten Halbzeit munter durch und verteilte so die Belastung auf viele Schultern. Heinevetter, der in den ersten 20 Minuten nur 23 Prozent der auf sein Tor abgegeben Würfe parierte, machte beim Stand von 10:10 für Ex-Weltmeister Carsten Lichtlein Platz. Mit dem Gummersbacher im Tor gewann das deutsche Spiel zusätzlich an Sicherheit.

Spannend bis in die letzten Minuten

In Unterzahl brachte der Lemgoer Abwehrspezialist Hendrik Pekeler die DHB-Auswahl erstmals mit vier Toren in Front (15:11/27.) - ein Vorsprung, der auch zur Pause bestand hatte. "Eine verdiente Führung auch in der Höhe. Sie lassen sich nicht aus der Ruhe bringen und haben offensichtlich Spaß", sagte DHB-Sportmanager Heiner Brand nach den ersten 30 WM-Minuten.

Zu Beginn des zweiten Durchgangs ließ die Konzentration im deutschen Spiel aber nach. Selbst in doppelter Überzahl wurden einige Chancen im Angriff leichtfertig vergeben. Die Polen, gegen die das deutsche Team in den WM-Play-offs schon gescheitert war, verkürzten mit drei Toren in Folge auf 18:19 (39.). Die Begegnung wurde nun immer hektischer, die DHB-Auswahl musste nach längerer Zeit den Ausgleich hinnehmen (20:20/42.).

Die Sigurdsson-Truppe hielt aber dagegen und zog angetrieben von Lichtlein, Weinhold und Gensheimer, der sieben Treffer erzielte, wieder auf 23:20 (48.) davon. Doch die Partie blieb bis in die Schlussphase spannend - doch die nervenstarke DHB-Auswahl hatte das bessere Ende für sich.

Quelle: ntv.de, bdk/sid

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