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Kein Happy-End nach Horrorstart Deutschland verliert wildes WM-Drama

Bester deutscher Spieler, natürlich: Dennis Schröder.

Bester deutscher Spieler, natürlich: Dennis Schröder.

(Foto: dpa)

Kurioser WM-Fehlstart für Deutschlands Basketballer: Ein völlig verschlafenes erstes und ein schwaches drittes Viertel kosten die Nationalmannschaft gegen Frankreich den Auftaktsieg. Die phasenweise aberwitzige Aufholjagd des DBB-Team endet in einem Sekundendrama.

Enttäuschender Start in China: Die deutschen Basketballer um Topstar Dennis Schröder haben bei der Weltmeisterschaft das so wichtige Auftaktspiel gegen Frankreich nach einem Horrorstart verloren. In Shenzhen musste sich die Mannschaft von Bundestrainer Henrik Rödl dem Weltranglistendritten mit 74:78 (20:36) geschlagen geben und konnte vor den Augen von Ikone Dirk Nowitzki die hohen Erwartung nicht erfüllen. Der Druck ist bereits jetzt hoch. Topscorer gegen Frankreich war Lichtblick Johannes Voigtmann mit 25 Punkten, Schröder erzielte 23 Zähler. Bei den Franzosen war Evan Fournier im gut gefüllten rund 13.000 Zuschauer fassenden Bay Sports Center mit 26 Punkten bester Werfer.

Die Auswahl des Deutschen Basketball Bundes hat schon jetzt schlechte Aussichten, die Vorrunde auf Platz eins abzuschließen. Am Dienstag folgt das Spiel gegen die Dominikanische Republik, danach geht es am Donnerstag gegen Jordanien. Durch die Niederlage muss das DBB-Team die beiden ausstehenden Vorrundenspiele gewinnen, um weiterkommen zu können. Nur in diesem Fall wäre ein Platz für ein Olympia-Qualifikationsturnier gesichert. Für den angestrebten Einzug ins Viertelfinale sind jetzt wohl vier aufeinanderfolgende Siege nötig. Und in der Zwischenrunde warten Brocken wie Australien und Litauen.

Deutschland - Frankreich 74:78 (20:36)

Für Deutschland spielten: Dennis Schröder (Oklahoma City Thunder, 23), Maodo Lo (FC Bayern, 3), Ismet Akpinar (Besiktas Istanbul, 2), Andreas Obst (ratiopharm ulm), Robin Benzing (Basket Zaragoza, 8) Paul Zipser (FC Bayern, 2), Niels Giffey (Alba Berlin), Johannes Thiemann (Alba Berlin), Danilo Barthel (FC Bayern, 2), Maximilian Kleber (Dallas Mavericks, 6), Daniel Theis (Boston Celtics, 3), Johannes Voigtmann (ZSKA Moskau, 25).
Beste Werfer für Frankreich: Fournier (26), M'Baye (21)

"Wir sind bereit", sagte Bundestrainer Rödl bei MagentaSport kurz vor dem Tip-off gegen die körperlich starken Franzosen: "Man muss fast das perfekte Spiel spielen, um zu gewinnen." Was seine erste Fünf mit Schröder, Ismet Akpinar, Paul Zipser, Maxi Kleber und Daniel Theis dann im ersten WM-Spiel nach der Ära Nowitzki zunächst zeigte, war aber genau das Gegenteil. Deutschland erwischte einen verheerenden Start. In der Offensive zitterte bei Schröder, Kleber, Zipser und Theis angesichts des Super-Verteidigers Rudy Gobert (Utah Jazz) die Hand. Und auf der Gegenseite brachten die Franzosen vor allem mit Fournier (Orlando  Magic) ihre Angriffe durch. Beim Stand von 0:9 nahm Rödl die erste Auszeit, Maodo Lo erzielte schließlich nach mehr als sieben Minuten per Dreier die ersten Punkte. Mit 4:16 ging es in die erste Viertelpause. Von 17 Würfen hatten 16 ihr Ziel verfehlt.

"Wir müssen jetzt richtig spielen"

Zuletzt war es gut gegen die Franzosen gelaufen. Bei der EM 2017 hatte das DBB-Team den starken Gegner in Istanbul im Achtelfinale ausgeschaltet (84:81), doch in Shenzhen fehlte zunächst auch im zweiten Viertel völlig der Rhythmus. "Wir müssen jetzt richtig spielen", sagte Rödl in der schnellen zweiten Auszeit - und plötzlich legten Schröder und Co. den Schalter um. Unter dem eigenen Korb stimmte nun die Intensität, vorne brachte Voigtmann viel  Energie und Punkte. Mit einem 13:0-Lauf verkürzte die deutsche Mannschaft auf 20:24. Doch dann riss der Faden wieder bis zur Halbzeitsirene völlig ab.

Vor allem die deutschen NBA-Profis Theis und Kleber waren in der Offensive überhaupt kein Faktor und blieben auch nach dem Seitenwechsel zunächst weiter blass. Der Rückstand wuchs auf 20:40  (22.) an. Doch Voigtmann glänzte nun und auch Schröder kämpfte beherzt. Beim Stand von 50:59 ging es in den Schlussabschnitt. In dem verkürzte Deutschland schnell auf einen Rückstand von sechs Punkten, kurz vor Schluss noch einmal auf zwei Zähler - doch es reichte nicht.

Quelle: ntv.de

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