Schindler rast auf Rad zu Bronze Die erste Medaille geht nach Deutschland
25.08.2021, 09:56 Uhr
Erster Tag, erste Medaille: Der Start in die Paralympics läuft für das Team Deutschland glänzend. Dank Denise Schindler, die auf dem Rad zu Bronze rast. Zwischenzeitlich verbessert sie sogar den alten Weltrekord, eine "magische Schallmauer". Eine Belohnung hat die 35-Jährige auch schon im Sinn.
Die erste Medaille geht nach Deutschland: Radsportlerin Denise Schindler hat bei den Paralympics in Tokio Bronze auf der Bahn gewonnen und sportartübergreifend die erste in Japan vergebene Medaille geholt. Leidenschaftlich angefeuert von einer deutschen Delegation um DBS-Präsident Friedhelm Julius Beucher setzte sich die 35-jährige Münchnerin im Rennen um Platz drei der 3000-Meter-Verfolgung mit 3:55,120 Minuten klar gegen die US-Amerikanerin Clara Brown (4:01,523) durch. Es war eine deutliche persönliche Bestzeit für die unterschenkelamputierte Athletin.
"Der Präsident höchstpersönlich hat mich heute zu Bronze geschrien", sagte Schindler: "Er wusste, wie wichtig es mir ist, endlich meine Medaille auf der Bahn zu holen." Sie sei deshalb "wahnsinnig glücklich", aber auch sehr erleichtert. "Ich stand so unter Druck, ich war den ganzen Tag nicht ansprechbar", sagte sie: "Am Ende sind mir so viele Steine vom Herzen gefallen, das hat die ganze Bahn gehört." Auf die Frage, womit sie sich belohnen wolle, sagte die "Killerbiene" genannte Schindler lachend: "Mit Gummibärchen."
"Mein großer Traum"
Gold sicherte sich die Australierin Paige Greco in der neuen Weltrekordzeit von 3:50,815 Minuten vor Xiaomei Wang (China/3:54,975). Auch Schindler war in der Qualifikation in 3:57,625 Minuten knapp drei Sekunden unter dem bisherigen Weltrekord geblieben, musste sich aber dennoch mit Rang drei begnügen, da die beiden Finalistinnen nochmal schneller waren. Zum Finaleinzug fehlten Schindler knapp zwei Sekunden.
Dennoch war sie über ihre starke Zeit in der Quali "überglücklich. Wahnsinn, das war mein großer Traum, darauf habe ich jetzt so lange hingearbeitet, das war irgendwie eine magische Schallmauer, wo man nie drunter kam, und jetzt habe ich es hier geschafft", sagte Schindler.
Schindler, die als Zweijährige in ihrer Geburtsstadt Chemnitz auf eisigem Weg unter eine Straßenbahn rutschte und ein Bein verlor, holte bei der dritten Paralympics-Teilnahme die vierte Medaille. Nach zweimal Silber und einmal Bronze auf der Straße ist es die erste auf der Bahn.
Quelle: ntv.de, ara/dpa/sid