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"Titel etwas ganz Besonderes" Djokovic knackt Australian-Open-Rekord

Es bleibt dabei: Wenn Novak Djokovic das Finale der Australian Open erreicht, gewinnt er es auch.

Es bleibt dabei: Wenn Novak Djokovic das Finale der Australian Open erreicht, gewinnt er es auch.

(Foto: REUTERS)

Zum fünften Mal krönt sich Tennisprofi Novak Djokovic zum Australian-Open-Champion. Das Finale gegen Olympiasieger Andy Murray ist lange ein epischer Kampf. Als Murrays Widerstand gebrochen ist, wird der Weg zum Rekord für Djokovic ein Spaziergang.

Als Novak Djokovic nach seinem fünften Rekordtriumph die Trophäe in den Nachthimmel von Melbourne stemmte, hatte Coach Boris Becker seinen Dank schon längst erhalten. "Mein Team geht mit mir durch gute und schlechte Zeiten. Es toleriert eine Menge Dinge auf und abseits des Courts. Danke dafür", sagte der topgesetzte Djokovic nach dem 7:6 (7:5), 6:7 (4:7), 6:3, 6:0 im Finale der Australian Open gegen Andy Murray (Großbritannien/Nr. 6).

Für Djokovic war der erste Major-Triumph als Vater ein ganz besonderer. Kein Wunder, dass er sich bei der Siegerehrung um 23.39 Uhr Ortszeit mit einem ganz besonderen Anliegen an den verlobten Murray wandte. "Ich wünsche dir eine schöne Hochzeit und viele Kinder", sagte Djokovic und entschuldigte sich umgehend: "Seitdem ich Papa bin, haben sich die Perspektiven etwas verschoben."

Es war wie immer in Melbourne: Der große Pokal ging an Djokovic, der Trostpreis blieb für Andy Murray.

Es war wie immer in Melbourne: Der große Pokal ging an Djokovic, der Trostpreis blieb für Andy Murray.

(Foto: AP)

Auch Becker lachte über die launige Rede. Nach dem intensiven Endspiel hatte der dreimalige Wimbledonsieger stolz in der Box gestanden und seine berühmte Siegerfaust gezeigt. Becker war die Genugtuung nach dem zweiten gemeinsamen Major-Triumph anzusehen, nachdem er die vermeintlich fehlende Wertschätzung der Öffentlichkeit für Djokovic beklagt hatte. "Novak gebührt mehr Respekt, als ihm entgegengebracht wird", hatte der 47-Jährige mit Blick auf die Publikumslieblinge Roger Federer und Rafael Nadal gehadert.

Beide Finalserien halten

Und Djokovic, mit fünf Melbourne-Siegen nun alleiniger Rekordgewinner von Down Under (siehe Grafik unten), lieferte in der Rod-Laver-Arena viele Argumente für ein höheres Ansehen. Für seinen insgesamt achten Grand-Slam-Erfolg kassierte der "Djoker" ein Preisgeld in Höhe von 2,1 Millionen Euro. Im fünften Melbourne-Endspiel siegte er zum fünfen Mal. Murray indes, Wimbledonsieger von 2013 und US-Open-Champ von 2012, verlor auch das vierte Australian-Open-Finale seiner Karriere.

Nach einem sehenswerten Endspiel (3:39 Stunden) mit spektakulären Ballwechseln und insgesamt 14 Breaks zog er dann aber auch seinen Hut vor Djokovic, mit dem er gut befreundet ist. "Es ist ein unglaublicher Rekord von Novak. Ich habe mein konstantestes Grand-Slam-Turnier gespielt und werde weiter hart arbeiten, um irgendwann ganz oben zu stehen", meinte der 27-Jährige.

"Dieser Titel etwas ganz Besonderes"

Djokovic hatte nach dem verwandelten zweiten Matchball eine Kusshand gen Himmel geschickt und unmittelbar danach Becker in der Box abgeklatscht. Als danach während eines TV-Interviews ein Foto seines dreimonate alten Sohnes Stefan eingeblendet wurde, der Zuhause in Monaco das Match seines Vaters im Fernsehen anschaute, wurde Djokovic butterweich. "Dieser erste Titel als Vater und Ehemann ist etwas ganz Besonderes", sagte der zweimalige Wimbledonsieger.

Allerdings musste Djokovic einen Schreckensmoment verdauen, als er im ersten Satz auf die Hand fiel und sich kurz darauf behandeln lassen musste. Die Intensität im Duell der beiden Jugendfreunde Djokovic und Murray blieb in den ersten beiden Sätzen hoch. Als sich der von der früheren Nummer eins Amelie Mauresmo trainierte Schotte Durchgang zwei holte, waren bereits 2:32 Stunden gespielt. Obwohl Djokovic ("Meine Beine waren schlapp") physische Probleme offenbarte, nahm er dem kräftemäßig abbauenden Murray im vierten Satz gleich die ersten beiden Aufschlagspiele ab und stellte die Weichen so auf Sieg.

Für einen heiteren Moment hatte bereits vor dem ersten Ballwechsel Murrays Verlobte gesorgt. Kim Sears trug ein Oberteil mit der Aufschrift "Parential Advisory: Explicit Content" (frei übersetzt: "Hinweis an alle Eltern: Nicht jugendfrei"). Es war die Reaktion auf die Kritik an ihren Flüchen während des Halbfinals von Murray gegen Tomas Berdych (Tschechien).

Quelle: ntv.de, Ulrike Weinrich, sid

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