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Liga überrascht, wer rückt nach? Hamburg Freezers verzichten auf DEL-Lizenz

Das Logo der Hamburg Freezers wird in der kommenden Saison nicht mehr in der DEL zu sehen sein.

Das Logo der Hamburg Freezers wird in der kommenden Saison nicht mehr in der DEL zu sehen sein.

Der nächste Schlag für die Sportstadt Hamburg: Nach der Insolvenz des Handball-Bundesligisten HSV Hamburg ziehen sich jetzt die Hamburg Freezers aus der Deutschen Eishockey Liga zurück. Eine Hintertür lassen sich die Eigentümer aber offen.

Die Hamburg Freezers werden nach derzeitigem Stand keine Lizenz für die neue Saison in der Deutschen Eishockey-Liga (DEL) beantragen. Diese überraschende Entscheidung der Anschutz Entertainment Group (AEG), dem Eigentümer des Klubs, gaben die Hanseaten bekannt. Allerdings gibt es noch eine Hintertür: Der Lizenz-Antrag muss bis zum 24. Mai eingereicht werden. "AEG beabsichtigt nicht die Lizenz für die Freezers zu beantragen, es sei denn, es findet sich bis zu diesem Zeitpunkt ein passender Käufer", heißt es in der Mitteilung weiter.

"Wir sind uns der Folgen dieser Entscheidung bewusst, ebenso der Schwierigkeiten, die diese insbesondere für die Angestellten, die Spieler, das Management und die Fans mit sich bringt", sagte Tom Miserendino, der Präsident von AEG Europe. Sein Unternehmen will sich in der DEL künftig auf die Eisbären Berlin konzentrieren. "Trotz unseres soliden Engagements und eines stetigen Investments über die letzten 14 Jahre in Hamburg sehen wir uns weiterhin zahlreichen Schwierigkeiten ausgesetzt, die aus dem Besitz zweier Eishockey-Teams in ein und derselben Liga resultieren. Aufgrund dessen war es seit 2011 unser Ziel, uns auf ein Team zu beschränken", erklärte er weiter.

DEL trifft die Nachricht unvorbereitet

Für die DEL kamen die Nachrichten aus Hamburg wie "aus heiterem Himmel", bekannte Geschäftsführer Gernot Tripcke. "Man muss mal hoffen, dass noch ein Ruck durch den einen oder anderen geht", sagte er und hofft, dass sich kurzfristig neue Sponsoren finden. Sollte dies nicht der Fall sein, würden Nachrücker-Regelungen greifen, so dass die DEL 2016/17 auch ohne Auf- und Abstieg wieder mit 14 Klubs spielen werde.

Zweitliga-Meister Kassel Huskies, der sportlich nahe liegendste Nachrücker, plant laut Geschäftsführer Joe Gibbs derzeit, auch in der kommenden Saison in der DEL2 anzutreten. "Unser Plan ist DEL2, Stand heute. Ob man was machen kann, muss man schauen", meinte Gibbs und fügte hinzu: "Wir schließen nicht alles aus, bevor wir nicht alles analysieren können."

Für die Sportstadt Hamburg ist das wahrscheinliche Aus der Freezers der dritte schwere Schlag in diesem Jahr. Bereits im Januar musste sich der HSV Hamburg zurückziehen. Die Handball-Bundesliga entzog den insolventen Hanseaten die Lizenz für die kommende Saison. Der Klub musste daraufhin sofort den Spielbetrieb einstellen. Zudem hatte VT Aurubis Hamburg angekündigt, sein Volleyballteam aus der ersten Frauen-Bundesliga zurückzuziehen.

Quelle: ntv.de, tno

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