Walldorf scheitert trotz Novum Hamburger SV wirft Köln aus dem Pokal
07.02.2017, 20:26 Uhr
Der Hamburger SV steht im Viertelfinale des DFB-Pokals und hatte gegen den 1. FC Köln erstaunlich wenig Mühe.
(Foto: imago/Nordphoto)
Im DFB-Pokal macht der Hamburger SV aus dem Sieg gegen Leverkusen einen Mini-Aufwärtstrend. Gegen den 1. FC Köln überzeugt die Gisdol-Elf sogar fußballerisch. Zweitligist Bielefeld beendet den Pokal-Siegeszug von Viertligist Astoria Walldorf.
Der Hamburger SV darf allmählich vom ersten DFB-Pokal-Finale nach 30 Jahren träumen und hat sich weiteres Selbstbewusstsein für den Abstiegskampf geholt. Trotz einiger Ausfälle setzte sich die Mannschaft von Trainer Markus Gisdol verdient mit 2:0 (1:0) gegen den Bundesliga-Rivalen 1. FC Köln durch und zog nach einer unterhaltsamen Partie erstmals seit 2014 in das Viertelfinale ein.
Ebenfalls im Pokal-Viertelfinale steht Zweitligist Arminia Bielefeld, der sich gegen die Feierabend-Kicker von Pokalschreck Astoria Walldorf durchsetzte. Allerdings konnte die Arminia den Siegeszug des Viertligisten erst im Elfmeterschießen stoppen. Nachdem es nach regulärer Spielzeit 1:1 gestanden hatte und in der Verlängerung keine Tore fielen, setzte sich der Zweitligist letztlich mit 5:4 im Elfmeterschießen durch. Stephan Salger verwandelte den entscheidenden Elfmeter.
Als klassentiefster Verein, der noch im Wettbewerb vertreten war, hatte Walldorf in den Runden zuvor den Bielefelder Ligarivalen VfL Bochum und Bundesliga-Schlusslicht Darmstadt 98 ausgeschaltet. Trotz des Ausscheidens gegen Bielefeld sorgte der Viertligist noch einmal für ein Novum. In der 117. Minute kam Benjamin Hofmann als vierter Einwechselspieler für Marcus Meyer ins Spiel. Es war das erste Mal, dass in Deutschland bei einem Profispiel von dieser Regeländerung Gebrauch gemacht wurde.
HSV gelingt Blitzstart gegen Köln
Vor 45.143 Zuschauern im eiskalten Hamburger Volksparkstadion erzielten Gideon Jung (5.) und Bobby Wood (76.) die Tore für den HSV, der damit zum siebten Mal seit dem Cup-Erfolg von 1987 wieder in die Top-Acht-Runde gelangte. Während die Kölner die erhoffte Revanche für den Achtelfinal-K.o. vor gut drei Jahren an gleicher Stelle verpassten, kann sich der Sieger über eine Zusatzeinnahme von mindestens zwei Millionen Euro freuen.
Vier Tage nach dem 1:0-Heimsieg gegen Leverkusen in der Bundesliga musste HSV-Coach Markus Gisdol ein halbes Dutzend Wechsel vornehmen. Da diverse Akteure angeschlagen waren, berief er am Montag zunächst 22 Spieler in den Kader und strich am Vormittag des Spiels vier von ihnen, die sich nicht fit meldeten.
Umgebauter HSV überzeugt
Die somit total umgekrempelte Startelf, in der auch 9,2-Millionen-Wintereinkauf Walace erstmals zum Zuge kam, agierte aber von Beginn an konzentriert und zielstrebig. Und hatte Glück, dass gleich der erste konstruktive Angriff erfolgreich abgeschlossen wurde. Einen eher verunglückten Schuss von Luca Waldschmidt konnte FC-Torhüter Thomas Kessler nur abklatschen - Jung setzte nach und traf zur frühen Führung. Youngster Waldschmidt stand auch bei der nächsten aussichtsreichen Aktion im Mittelpunkt. Sein Linksschuss nach schönem Solo strich aber knapp am Tor vorbei.
Einen guten Eindruck hinterließ Walace, der viele Ballaktionen hatte und sich auf Anhieb als Verstärkung erwies. In der zweiten Halbzeit musste er aber Rot-gefährdet ausgewechselt werden. Nach gut 30 Minuten kamen die Kölner, die zwar mehr Ballbesitz hatten, aber daraus zu wenig machten, besser ins Match. Und auch zu ersten Chancen. Yuya Osako (31.) zielte bei seinem Versuch aber etwas zu hoch und Simon Zoller (33.) scheiterte am stark reagierenden René Adler im HSV-Gehäuse. So gab es Beifall für den HSV zur Pause.
Waldschmidt scheitert immer wieder
Nach dem Wechsel machten dann allerdings die Rheinländer mächtig Druck. Die Gastgeber waren im eigenen Stadion zum Kontern gezwungen. Bei Kölns bis dahin bester Chance scheiterten nacheinander erst der Ex-Hamburger Artjoms Rudnevs und dann zweimal Zoller freistehend am glänzend reagierenden Adler (56.). Auf der Gegenseite rettete Kessler in höchster Not nach einem Klasseangriff gegen Wood (62.). Nun ging es auf dem Rasen hin und her.
Nach Klassepass von HSV-Kapitän Gotoku Sakai traf der auffällige Waldschmidt nur das Außennetz (67.), im Gegenzug zielte Rudnevs haarscharf daneben (68.). Waldschmidt hätte zum Pokalhelden werden können, doch er scheiterte erst erneut an Kessler (67.) und dann am Innenpfosten (73.). Wood machte es kurz darauf allein vor Kessler besser und alles klar.
Quelle: ntv.de, cwo/dpa