"Eine absolute Frechheit" Kameradrohne verfehlt Hirscher nur knapp
23.12.2015, 07:16 Uhr
Marcel Hirscher hatte unglaubliches Glück: Nur wenige Sekunden trennten ihn vom Zusammenstoß mit einer Drohne.
(Foto: Youtube/ORF)
Beim Nachtrennen in Madonna di Campiglio kommt es beinahe zur Katastrophe: Als Ski-Star Marcel Hirscher beim Slalom seinen zweiten Durchgang fährt, stürzt eine Kameradrohne auf die Piste. Sie hatte einen vorgeschriebenen Flugkorridor verlassen.
Beim Slalom von Madonna di Campiglio ist Ski-Star Marcel Hirscher nur knapp an einem Unglück vorbeigeschrammt. Während der Österreicher den zweiten Durchgang absolvierte, stürzte eine Kameradrohne auf die Piste und verfehlte Hirscher haarscharf. Der 26-Jährige beendete den Lauf und wurde Zweiter. Beim Anblick der Bilder im Ziel sprach der viermalige Sieger des Gesamtweltcups von einer "absoluten Frechheit". Er wolle sich nicht ausmalen, was hätte passieren können.
Auch Renndirektor Markus Waldner war außer sich. Die Drohne habe einen vorher festgelegten Flugkorridor verlassen. "Das ist eine Schweinerei! Wir sind an einer Katastrophe nahe vorbeigegangen", sagte der Verantwortliche des Weltverbandes. Der Einsatz von Drohnen ist bei großen Events in Österreich und in der Schweiz verboten. In Italien ist das erlaubt. "Deswegen haben wir abgemacht, dass sie nicht über die Strecke fliegt, sondern über einem Korridor neben den Zuschauern", so Waldner. "Das wird Konsequenzen haben. Drohnen werden sicher nicht mehr zum Einsatz kommen."
Auf der Strecke selbst habe Hirscher zunächst gar nicht viel mitbekommen. "Ich wusste nicht, was das ist", sagte er nach dem Rennen. "Aber irgendetwas habe ich gespürt." Am Abend kommentierte er den Vorfall schon wieder gelassener. "Heftiger Flugverkehr in Italien", twitterte er zu einem Bild von dem Vorfall.
Kristoffersen gewinnt, Neureuther ohne Podium
Sogar der Erfolg von Kristoffersen rückte angesichts der Beinahe-Katastrophe in den Hintergrund - dabei hatte der Norweger sportlich für Aufsehen gesorgt. "Es ist großartig, hier zu sein, wo so viele Legenden runtergefahren sind", sagte Kristoffersen, der nach Val d'Isère auch den zweiten Slalom gewann und nun bei sechs Weltcup-Siegen steht. In Frankreich hatte neben dem 21-Jährigen noch Felix Neureuther auf dem Podest gestanden.
Im letzten Rennen des Jahres war beim deutschen Weltcup-Rekordchampion aber der Wurm drin. "Das war nix heute", meinte Neureuther knapp und verschwand aus dem Zielbereich. Schon im ersten Durchgang hatte er mit den Bedingungen und seinem Material gehadert. "Ich habe es nicht geschafft, den Ski gehen zu lassen. Es war von oben bis unten nicht wirklich ein gutes Gefühl", sagte der Partenkirchner, der als Sechstplatzierter ins Finale ging. Dort aber schied er erstmals nach sieben Weltcup-Rennen wieder aus.
Quelle: ntv.de, jug/dpa