US-Star drohen zwei Jahre Haft Olympiasieger war bei Kapitolsturm dabei
30.09.2021, 11:43 Uhr
Keller wollte wie viele andere mit Gewalt den Wahlsieg von Joe Biden in letzter Minute verhindern.
(Foto: USA TODAY Sports)
Er wollte verhindern, dass Joe Biden offiziell zum Wahlsieger erklärt wird: US-Schwimmstar Klete Keller stürmt Anfang Januar mit einem gewalttätigen Mob das Kapitol in Washington. Vor Gericht gibt er alles zu - der mehrfache Olympiasieger könnte für mehr als zwei Jahre ins Gefängnis wandern.
Der zweifache Schwimm-Olympiasieger Klete Keller hat sich im Zusammenhang mit dem Sturm auf das US-Kapitol am 6. Januar für schuldig bekannt, die Arbeit des Kongresses behindert zu haben. Vor einem Gericht in Washington gab der 39-jährige Sportler zu, in das US-Kongressgebäude eingedrungen zu sein, um auf diese Weise die Zertifizierung des Wahlsiegs von Joe Biden bei der US-Präsidentschaftswahl im vergangenen Jahr zu verhindern.
Die Behinderung des Kongresses gilt in den USA als schwere Straftat, die mit bis zu 27 Monaten Haft bestraft werden kann. In Kellers Fall wird mit einer milderen Strafe gerechnet. Er wurde bereits zu einer Geldstrafe in Höhe von 2000 US-Dollar (rund 1700 Euro) verurteilt. Keller hatte in den Jahren 2004 und 2008 in der 4x200-Meter-Freistilstaffel zusammen mit dem Rekordolympiasieger Michael Phelps die Goldmedaille gewonnen. Zudem holte er 2000 und 2004 Bronze über 400 Meter.
Anhänger des abgewählten Präsidenten Donald Trump hatten am 6. Januar dieses Jahres das Kapitol in Washington gestürmt, als dort eine Sitzung des Kongresses zur formellen Bestätigung des Wahlsieges von Joe Biden bei der Präsidentschaftswahl stattfand. Eine Trump-Anhängerin wurde im Kapitol erschossen, ein Polizist erlag am Tag danach seinen bei den Konfrontationen erlittenen Verletzungen. Drei weitere Menschen starben bei medizinischen Notfällen während der Ausschreitungen.
Nach Angaben des US-Justizministeriums wurden im Zusammenhang mit dem Sturm auf das Kapitol mehr als 600 Menschen festgenommen. Gegen 185 von ihnen geht die Justiz vor, weil sie Beamte angegriffen oder behindert haben sollen.
Quelle: ntv.de, jhe/AFP