Provokation mit Nachspiel Porno-Zoff überschattet Eishockey-Derby
05.04.2017, 16:15 Uhr
Von Kassels Torwart Markus Keller und seiner Freundin ist ein intimes "Liebes-Video" veröffentlicht worden.
(Foto: imago/Eibner)
Das dritte Play-off-Halbfinale der DEL 2 hat wohl ein juristisches Nachspiel. Zwischen den Eishockey-Zweitligisten Löwen Frankfurt und Kassel Huskies kommt es schon vor dem ersten Bully zum Eklat. Schuld ist ein Sex-Video.
Hochgekochte Emotionen, juristische Klagen und ein Porno-Video machen das Spektakel perfekt: Wegen einer pikanten Äußerung des Frankfurter Hallensprechers Rüdiger Storch über den Kasseler Eishockey-Goalie Markus Keller legten die Huskies Beschwerde bei der Ligaleitung der DEL 2 ein - gleiches taten die Frankfurter Löwen wegen angeblicher Beleidigung von Storch. Einen entsprechenden Bericht des Hessischen Rundfunks bestätigte DEL2-Geschäftsführer Rene Rudorisch dem Sportinformationsdienst.
Ausgangspunkt für den Streit am Dienstagabend war die Verlesung der Mannschaftsaufstellungen. Rüdiger Storch, der laut einem Bericht der Hessenschau für seinen grenzwertigen Humor bekannt ist, stand auf dem Eis und rief mit ernster Miene ins Mikrofon: "Unser Werbepartner Orion präsentiert den Torwart der Huskies - Markus Keller". Eine herbe Provokation, da zuvor intime Filmaufnahmen von Keller und seiner Freundin im Internet kursierten und Orion tatsächlich Erotik-Artikel vertreibt.
Weil Storch dadurch "eine Privatsache zur öffentlichen Angelegenheit" gemacht habe, legten die Huskies Beschwerde ein. Coach Rico Rossi war nach diesem Spruch außer sich vor Wut. Zur ersten Drittelpause stapfte er über das Eis zu Storchs Sprechertisch um ihn wüst zu beleidigen. Das jedenfalls behaupten die Frankfurter, die ihrerseits das Verhalten von Kassels Coach Rico Rossi reklamierten. In dem Bericht der Hessenschau heißt es außerdem: "Löwen-Sportdirektor Rich Chernomaz packte Rossi an dessen Schulter – womöglich wären sich Rossi und Storch an diesem Abend sonst noch nähergekommen."
"Strafen können generell bis hin zu einem Tätigkeitsverbot für die betroffene Person ausfallen", sagte DEL2-Geschäftsführer Rudorisch dem Sportinformationsdienst, wenngleich er bezweifelt, "dass die Voraussetzungen hierfür im vorliegenden Fall gegeben sind".
Quelle: ntv.de, vck/sid