Williams-Schwestern betroffen Russische Hacker greifen Wada an
14.09.2016, 01:36 Uhr
Venus und Serena Williams: Letztere verlor ihren Weltranglisten-Sonnenplatz jüngst an die Deutsche Angelique Kerber.
(Foto: picture alliance / dpa)
Der russische Hacker-Verbund Tsar Team, auch bekannt unter dem Namen Fancy Bear, hat die Wada-Datenbank geknackt und vertrauliche Unterlagen veröffentlicht. In ihnen geht es um von der "Norm abweichende Analyseergebnisse".
Die Welt-Anti-Doping-Agentur (Wada) ist erneut Opfer eines Hacker-Angriffs geworden. Wie die Organisation bestätigte, drangen russische Cyber-Spione in die Datenbank ein und veröffentlichten vertrauliche Unterlagen von Athleten. Darunter sollen auch die der Tennis-Schwestern Venus und Serena Williams sein.
Venus Williams bestätigte den Vorgang und zeigte sich bestürzt. "Ich war enttäuscht, dass meine privaten medizinischen Daten von Hackern ohne meine Erlaubnis veröffentlicht wurden", sagte die 36 Jahre alte US-Amerikanerin in einer Erklärung. "Die Wada verurteilt die laufenden Cyber-Attacken, die die Organisation und das weltweite Anti-Doping-System untergraben sollen", sagte Wada-Generaldirektor Olivier Niggli.
IOC bestätigt den Vorgang
Der Angriff war vom russischen Hacker-Verbund Tsar Team (ATP28), auch bekannt unter dem Namen Fancy Bear, durchgeführt worden. Die Gruppe hatte zuvor Informationen über vier US-amerikanische Olympia-Teilnehmer veröffentlicht, darunter einen Goldmedaillengewinner von Rio de Janeiro. Weitere Namen wurden allerdings nicht bestätigt. Es ist der zweite Angriff seit Anfang August.
Die Dateien sollen Fälle mit von der "Norm abweichenden Analyseergebnissen" und der Verwendung von therapeutischen Ausnahmegenehmigungen dokumentieren. Das Internationale Olympische Komitee (IOC) bestätigte den Vorgang ebenfalls, verwies jedoch darauf, dass keiner der vier Athleten in Rio die Doping-Regularien verletzt habe.
Quelle: ntv.de, bad/sid