Anti-Doping-Experte ist skeptisch Russland erklärt positiven Dopingtest mit Sex
20.01.2017, 17:47 Uhr
Sportler konnten bereits positive Dopingtests mit Küssen erklären.
(Foto: picture alliance / dpa)
Der russische Vize-Premierminister Witali Mutko mutmaßt, die Dopingtests zweier Eishockeyspielerinnen seien deshalb positiv, weil sie kurz zuvor Sex gehabt hätten. Könne doch sein. Anti-Doping-Experte Fritz Sörgel hat da so seine Zweifel.
Für den russischen Vize-Premierminister Witali Mutko könnte Sex für die auffälligen Dopingtests zweier Eishockeyspielerinnen verantwortlich sein. Wada-Chefermittler Richard McLaren hatte in seinem Bericht unter anderem erklärt, dass in den Proben zweier Spielerinnen männliche DNA gefunden wurden. McLaren erklärte dies mit Manipulationen.
"Wenn man fünf Tage vor einem Dopingtest Sex hat, kann man männliche DNA finden", sagte Mutko nun in der Sport-Tageszeitung "Sport-Express". Für den Anti-Doping-Experten Fritz Sörgel eine nicht unbedingt realistische Begründung.
"In Russland scheint die Gewinnung der Dopingprobe recht häufig erheblichen Störfaktoren - in diesem Fall also vorausgegangenem Geschlechtsverkehr - ausgesetzt zu sein. Die Wege der Kontamination einer Urinprobe mit DNA in nachweisbaren Mengen können ja nur durch direkten Kontakt des äußeren Teils des Harntraktes zustande kommen - was in der Urologie durchaus bekannt ist. Aber die 'russische Dopingprobe' setzt auch ein doch recht unhygienisches Verhalten voraus. Ein beim Training stark transpirierender Leistungssportler wird sich ja wohl mindestens einmal pro Tag waschen müssen, und dann sind Reste des Spermas weg."
Mutko verwies zudem auf die Fälle des Stabhochsprung-Weltmeisters Shawn Barber und des Tennis-Spielers Richard Gasquet. Beide waren positiv auf Kokain getestet worden, wurden später allerdings freigesprochen. Sie hatten nachgewiesen, dass sie durch Küssen mit der Droge in Kontakt gekommen waren. "Ausländische Athleten dürfen wieder starten, russische werden bestraft."
Quelle: ntv.de, agö/sid