Kritik an Williams bei French Open "Schäm dich, Serena!"
05.06.2015, 13:58 Uhr
Serena Williams erntet mächtig Kritik für ihren Auftritt im Halbfinale gegen Timea Bacsinszky.
(Foto: imago/PanoramiC)
Was war das denn wieder? Serena Williams legt bei den French Open einen schlagzeilenträchtigen Auftritt hin. Und auch wenn sie behauptet, sich so elend wie nie gefühlt zu haben, so recht will ihr keiner glauben. Im Gegenteil: Es hagelt ordentlich Kritik.
Serena Williams steht vor dem Finale der French Open in Paris in der Kritik, vor allem aus der Schweiz bekommt der Tennis-Superstar aus den USA Breitseiten. "An Unsportlichkeit kaum zu überbieten: Schäm dich, Serena!", schrieb die Boulevardzeitung "Blick", nachdem Williams im Halbfinale gegen Eidgenossin Timea Bacsinszky eine für den "Blick" "maßlos übertriebene Show" abgezogen hatte. Auch Ex-Profi Mats Wilander kritisierte das Verhalten der Weltranglistenersten als "unfair für die Gegnerin". Für die andere Spielerin auf dem Platz sei es schwierig, sagte der Schwede, selbst dreimal Sieger in Paris: "Man weiß plötzlich nicht mehr, was man tun soll, verliert das Konzept."
Die französische Sporttageszeitung "L'Equipe" titelte: "Cinéma Williams". Williams war beim 4:6, 6:3, 6:0 gegen Bacsinszky, von einer Grippe geschwächt, zwischen den Ballwechseln über den Platz geschlichen, hatte sich immer wieder auf ihren Schläger gestützt und ihren Körper während der Seitenwechsel mit Eis gekühlt. In der Mitte des zweiten Satzes drehte die 33-Jährige plötzlich auf und gewann zehn Spiele nacheinander. Sie sagte selbst: "Ich habe mich nie so elend gefühlt." Am Samstag greift Williams gegen Final-Debütantin Lucie Safarova aus Tschechien nach ihrem 20. Grand-Slam-Titel.
Bacsinszky nahm Williams, die am Abend nach dem Match nicht zur obligatorischen Pressekonferenz erschien, derweil in Schutz. "Ich habe nicht auf sie geschaut, sondern mich auf mich selbst konzentriert. Und ich kann mir beim besten Willen nicht vorstellen, wieso Williams Theater spielen sollte, um mich zu destabilisieren", sagte Bacsinszky: "Sie verdiente den Sieg, weil sie die Lösungen gegen eine kleine Schweizerin fand, die ihr Bestes versuchte, um ihr das Leben schwer zu machen."
Williams setzte ihre merkwürdigen Auftritte beim Roland-Garros-Turnier fort, zum vierten Mal hatte sie den ersten Satz beim Höhepunkt dieser Sandplatzsaison verloren, das war ihr zuvor seit ihrem Grand-Slam-Debüt bei den Australian Open 1998 nie passiert. Trotz aller Widrigkeiten geht Williams als Favoritin ins Finale, bislang gewann sie alle acht Aufeinandertreffen mit Fed-Cup-Siegerin Safarova.
Quelle: ntv.de, tno/sid