Ex-Champions loben den Trainer Sigurdsson coacht DHB-Team ans Limit
28.01.2015, 11:03 Uhr
Erfolgstrainer: Dagur Sigurdsson coacht die DHB-Handballer bei der WM ans Leistungslimit.
(Foto: dpa)
Wenig Vorbereitungszeit, viel Erfolg: Der Isländer Dagur Sigurdsson sorgt mit den deutschen Handballern bei der WM für Furore. "Ich bin begeistert von der Art", sagt Ex-Weltmeister Christian Schwarzer. Andere deutsche Champions stimmen ein.
Welchen Anteil hat Handball-Bundestrainer Dagur Sigurdsson an den starken WM-Auftritten des DHB-Teams in Katar? Einen entscheidenden, finden die deutschen Ex-Weltmeister Heiner Brand, Markus Baur und Christian Schwarzer. "Ich bin begeistert von der Art, wie Dagur das macht. Er gibt klare Ansagen und konzentriert sich aufs Wesentliche", lobte Schwarzer die Arbeit des Isländers im n-tv.de Team-Check zum WM-Viertelfinale gegen Gastgeber Katar (ab 16.30 Uhr im Liveticker bei n-tv.de).
In der "Rheinischen Post" stimmte Baur in das Lob ein: "Er strahlt eine große Ruhe aus. Jede Entscheidung, die er getroffen hat, ist aufgegangen. Die Spieler glauben ihm ja jetzt alles. Aber dieses Gefühl muss man sich erst erarbeiten." Baur hatte 2007 als Kapitän gemeinsam mit Schwarzer unter dem damaligen Trainer Heiner Brand den WM-Titel gewonnen.
Und auch sein einstiger Coach lobte Sigurdsson nun. Brand betonte insbesondere, dass der Isländer zur Vorbereitung nicht einmal fünf Monate Zeit gehabt habe, sondern nur drei Lehrgänge mit dem Nationalteam. "Den Rest der Zeit war er Bundesliga-Trainer der Füchse Berlin. Insofern ist das Auftreten bei der WM gar nicht hoch genug zu bewerten", sagte Brand in einem Interview der "Welt". Der 62-Jährige hatte auch als Spieler 1978 den WM-Titel geholt.
Alles passt zusammen
Beim aktuellen Team passe bei der WM alles zusammen, sagte Brand. Man müsse aber "natürlich auch zugeben, dass die deutsche Mannschaft in der Vorrunde sowohl gegen Polen als auch gegen Russland und Dänemark hätte verlieren können. Da hatten wir auch das Glück auf unserer Seite".
Dass die Erwartungen vor den Titelkämpfen in Katar nicht allzuhoch waren, sieht Brand eher als förderlich an. Die Mannschaft hatte die sportliche Qualifikation verpasst und war nur durch eine umstrittene Wildcard zur WM gekommen. "Das ist ja eine andere Mannschaft mit ein paar Überbleibseln aus der verpatzten Qualifikation, aber auch vielen Spielern, die unbelastet in diese WM gehen konnten", erklärte Brand. "Das wirkt sich bislang positiv aus."
Die Mannschaft spiele befreit auf und zeige gut strukturierten Handball. Auch ein Verdienst des aktuellen Trainers. "Das ist das, was man von Dagur Sigurdsson erwarten konnte. Er hat eine gute Einschätzung, was die Fähigkeiten der Spieler betrifft", sagte Brand über den 41 Jahre alten Coach.
Quelle: ntv.de, cwo/dpa