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Australian Open lockern Regeln Tennisprofis dürfen trotz Corona-Infektion spielen

Im vergangenen Jahr hatte Djokovic viel Ärger, diesmal ist alles anders.

Im vergangenen Jahr hatte Djokovic viel Ärger, diesmal ist alles anders.

(Foto: dpa)

Im vergangenen Jahr gibt es bei den Australien Open riesigen Wirbel um Novak Djokovic. Weil der Tennis-Superstar ungeimpft ist, muss er das Land vor Turnierbeginn verlassen. Diesmal ist alles anders. Sogar infizierte Profis dürfen antreten. Das teilt der Organisator mit.

Bei den Australian Open dürfen in diesem Jahr auch Spieler mit Corona-Infektion antreten - sofern sie sich körperlich fit genug fühlen, ihre Matches zu bestreiten. Es sei nicht mehr nötig, den Veranstaltern des ersten Grand-Slam-Turniers im Tennisjahr einen positiven Corona-Test zu melden, zitiert die australische Zeitung "The Age" Tennis-Australia-Chef Craig Tiley.

Denjenigen, die sich unwohl fühlen, empfahl er jedoch, zu Hause zu bleiben. "Wir haben es unseren Spielern und unseren über 12.000 Mitarbeitern gegenüber deutlich gemacht: Wir bitten darum, dass jemand zu Hause bleibt, wenn er sich nicht gut fühlt", sagte Tiley. Möglicherweise werde es aber symptomfreie Spieler geben, die trotz einer Infektion mit dem Virus ihre Matches bestreiten.

"Die Australian Open werden wahrscheinlich ganz anders aussehen als im letzten Jahr, während die Nation lernt, mit Covid-19 zu leben", schrieb "The Age". Die Regeln ähneln damit denen des in Australien beliebten Cricket. "Es ist ein normales Umfeld für uns, und ähnlich wie beim Cricket wird es möglicherweise Spieler geben, die mit Corona antreten werden."

De Minaur freut sich auf Freiheit

Die gleichen Regeln gelten auch für die Zuschauer. Wer sich unwohl fühle, solle sich auf das Coronavirus testen lassen und sich mindestens fünf Tage lang selbst isolieren, sollte das Ergebnis positiv ausfallen. "Wir wollten einfach nur dem folgen, was derzeit in der Gemeinschaft üblich ist", so Tiley.

Alex de Minaur begrüßte die Regeln. "Ich glaube, wir haben als Spieler und als Menschen einige Jahre lang eine sehr schwierige Situation durchgemacht", sagte der australische Tennisprofi laut "The Age". "Ich glaube, wir freuen uns alle darauf, wieder an Wettkämpfen teilzunehmen, uns frei zu bewegen und das Leben so zu genießen, wie es früher einmal war. Wir sind einfach froh, wieder da zu sein, wo wir vor Covid waren."

Forscher findet es "fahrlässig"

Der stellvertretende Forschungsleiter des medizinischen Burnet Institute, Michael Toole, sorgt sich dagegen um die Außenwirkung der Regeln. Weiterhin sei das Coronavirus in Australien stark verbreitet. "Wir befinden uns mitten in einer Welle, und ich glaube nicht, dass wir der Öffentlichkeit ein Signal nach dem anderen senden sollten, dass alles vorbei ist, denn das ist es nicht", sagte er "The Age".

Zwar sei Tennis eine Sportart, bei der es unwahrscheinlich sei, dass sich Spieler gegenseitig infizieren. Doch er sorge sich etwa um den Kontakt in den Umkleidekabinen. Zudem sei es fahrlässig, Spieler am Turnier teilnehmen zu lassen, die bereits infiziert sind: "Stellen Sie sich vor, Sie spielen Tennis auf einem offenen Platz, auf dem es vielleicht 35 Grad warm ist, und Sie haben sich einen Virus eingefangen, von dem wir wissen, dass er jedes Organ im Körper befällt", so Toole. "Ich denke, das ist sehr fahrlässig, wenn es um den Umgang mit dieser Person geht."

Djokovic schon angereist

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Im vergangenen Jahr hatte es wegen der Corona-Regeln einen großen Eklat um Tennis-Superstar Novak Djokovic gegeben. Weil Australien als Bedingung für die Einreise die Covid-Impfung voraussetzte, Djokovic aber ungeimpft war, wurde sein Visum annulliert. Er war allerdings bereits nach Australien eingereist, war tagelang in einem Quarantänehotel untergebracht und wurde nach mehreren Gerichtsterminen aus dem Land abgeschoben, noch bevor die Australian Open begannen.

Zudem war gegen den Serben eine Einreisesperre von drei Jahren verhängt worden. Diese wurde von den australischen Behörden inzwischen aufgehoben, auch weiter ungeimpft ist Djokovic an diesem Montag nach Melbourne gereist, diesmal gänzlich ohne Probleme. Er greift damit ein in den Kampf um seinen zehnten Titel bei den Australian Open. Diese finden vom 16. bis 29. Januar in Melbourne statt.

Quelle: ntv.de, ara/dpa

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