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Sinner siegt trotz Behandlungen Titelverteidiger macht Traumfinale gegen Zverev perfekt

Sinner steht nicht nur wegen sportlicher Leistungen im Fokus.

Sinner steht nicht nur wegen sportlicher Leistungen im Fokus.

(Foto: IMAGO/AAP)

Zum 20. Mal nacheinander bleibt Jannik Sinner auf der Profi-Tour ungeschlagen, auch im Halbfinale der Australian Open geht der Italiener als Sieger vom Platz. Der US-Amerikaner Blake Shelton kann nur einen Satz lang mithalten. Die Fitness des Finalgegners von Alexander Zverev wirft jedoch Fragen auf.

Alexander Zverev steht bei den Australian Open ein Showdown mit Jannik Sinner um den Titel bevor: Der Vorjahressieger aus Italien setzte sich in Melbourne gegen den Überraschungshalbfinalisten Ben Shelton aus den USA mit 7:6 (7:2), 6:2, 6:2 durch. Am Sonntag (9.30 Uhr MEZ/Eurosport und im Liveticker bei ntv.de) kommt es somit zum Duell zwischen den beiden topgesetzten Spielern im Turnier.

"Wir hatten sehr enge Matches in der Vergangenheit. Alles kann passieren und die Anspannung wird sehr hoch sein", sagte Sinner: "Aber ich bin sehr glücklich damit, dass ich mich wieder in diese Position gebracht habe." Sinner, der im vergangenen Jahr weite Teile der Saison dominierte, will in Melbourne seinen insgesamt dritten Grand-Slam-Titel gewinnen. Anders als Zverev hat der Weltranglistenerste, der in seinem Match zunehmend körperliche Probleme zu haben schien, beide seiner bisherigen Major-Finals für sich entschieden.

Bei seinem 20. Sieg in Folge auf der Tour ließ sich Sinner im hart umkämpften ersten Satz auch nicht von einem frühen Break zum 0:1 und einem weiteren Break zum 5:6 aus dem Konzept bringen. Doch Sinner konnte sich auf seine Nervenstärke verlassen, wehrte mehrere Satzbälle ab und gewann einen Durchgang, in dem er nie wie der bessere Spieler ausgesehen hatte.

Sinner muss mehrfach im Match massiert werden

Nach diesem im Tiebreak gewonnenen Satz dominierte Sinner, während Shelton in seinem zweiten Grand-Slam-Halbfinale mehr Fehler unterliefen. Der Widerstand des ein Jahr jüngeren Shelton schien gebrochen. Sinner zog von nun an sein Spiel durch. Shelton sorgte immerhin noch für einen Lacher, als er erklärte, dass ein Vogel über dem Platz sein Geschäft verrichtet habe - und die Exkremente mit einem Handtuch entfernen ließ. Der US-Amerikaner hatte erst zum zweiten Mal das Halbfinale bei einem Grand Slam erreicht.

Sinner schien aber körperlich nicht ganz topfit zu sein. Der 23-Jährige musste sich am Ende in den Pausen immer wieder an den Oberschenkeln massieren lassen. Zudem versuchte er, die Ballwechsel kurz zu halten und schnelle Punkte zu erzielen. Das gelang Sinner - trotzdem stellt sich nun aber doch die Frage nach seiner Fitness vor dem Finale.

Zudem steht weiter sein positiver Dopingtest im Fokus. "Ich würde lügen, wenn ich sagen würde, dass ich es vergessen habe", hatte Sinner zu Beginn des Turniers über seinen nach wie vor nicht zu den Akten gelegten Doping-Fall gesagt: "Es ist etwas, was ich jetzt schon ziemlich lange mit mir herumtrage." Und auch noch knapp drei Monate mit sich herumtragen wird.

Zweimal positiv auf anaboles Steroid getestet

Der Internationale Sportgerichtshof CAS setzte die Verhandlung nach einem Einspruch der Welt-Anti-Doping-Agentur WADA für den 16. und 17. April an. Sinner droht eine Sperre von bis zu zwei Jahren, auch wenn er felsenfest von einem endgültigen Freispruch ausgeht: "Ich habe nichts falsch gemacht. Deshalb bin ich noch hier, deshalb spiele ich noch."

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Sinner wurde im März zweimal positiv auf das verbotene anabole Steroid Clostebol getestet. Eine Sperre bekam er nicht, weil ihm laut verantwortlicher Agentur Itia kein vorsätzliches Verschulden und keine Fahrlässigkeit nachgewiesen werden konnte. Sinner hatte erklärt, dass die verbotene Substanz bei einer Massage über die Hände seines Physiotherapeuten in seinen Körper gelangt sei.

Problematisch war für viele Tennis-Kollegen aber vor allem, dass Sinners Fall erst viele Wochen nach den positiven Tests publik gemacht wurde. Sollte der Südtiroler angesichts der Debatte in Melbourne wieder siegen, hätte dieser Triumph für viele einen Makel.

Quelle: ntv.de, tsi/sid/dpa

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