Sport

Nach Terror In Nizza Tour-Zeitfahren nach Plan gestartet

Spezialkräfte der französischen Gendarmerie bewachen die Tour.

Spezialkräfte der französischen Gendarmerie bewachen die Tour.

(Foto: REUTERS)

Im Schatten des Anschlags in Nizza wird die Tour de France fortgesetzt. Schon vor dem Start sprachen Fahrer ihr Beileid aus. Bei der Siegerehrung ist zudem eine Schweigeminute geplant.

Nach dem verheerenden Terroranschlag von Nizza ist die 13. Etappe der 103. Tour de France unter erhöhten Sicherheitsvorkehrungen gestartet worden. Um 10.05 Uhr ging der Ire Sam Bennett vom deutschen Team Bora-Argon 18 als erster Fahrer in das 37,5 km lange Einzelzeitfahren von Bourg-Saint-Andéol zur Caverne du Pont-d'Arc. Allein entlang der Strecke sollen rund 600 Beamte für Sicherheit sorgen.

Schon seit dem Start der Tour Anfang Juli sind die Sicherheitsvorkehrungen in der Normandie enorm. Spezialkräfte der französischen Gendarmerie bewachen die Tour und die Elitetruppe GIGN begleitet das Radrennen auf der gesamten Strecke. Beamte dieser Sondereinheit waren 2015 eingesetzt worden, als sich zwei Terroristen nach ihrem Anschlag auf das Satiremagazin Charlie Hebdo verschanzt hatten. 23.000 Polizisten werden auf den rund 3.500 km aufgeboten um Fahrer und Publikum zu schützen. Hinzu kommen auch private Sicherheitsdienste in Start- und Zielbereichen.

Aus Respekt vor den mindestens 84 Todesopfern verzichtete die Werbekarawane, die jede Etappe begleitet, auf das sonst übliche lautstarke Einstimmen der Fans an der Strecke. Bei der Siegerehrung ist zudem eine Schweigeminute geplant.

Aldag: Jeder kann heimfahren

Schon vor dem Start sprachen Fahrer ihr Beileid aus. "Meine Gedanken sind bei den Betroffenen des schrecklichen Terrorangriffs in Nizza", schrieb etwa der Gesamtführende Christopher Froome (Großbritannien/Sky) bei Twitter. Auch Lance Armstrong meldete sich aus den USA zu Wort. "Habe Jahre in Nizza und an der Côte d'Azur gelebt/trainiert. Schöne Erinnerungen, die ich nicht eintauschen möchte. So traurig, die heutige Tragödie zu sehen", twitterte der Amerikaner, dem wegen Dopings alle sieben Toursiege aberkannt worden waren.

Der deutsche Teamchef Rolf Aldag vom Radrennstall Dimension-Data hatte seinen Fahrern einen Ausstieg bei der Tour de France mit Blick auf den Anschlag in Nizza offen gelassen. "Die Ausgangslage ist klar. Wenn jemand sich in seiner Sicherheit bedroht fühlt, kann er natürlich heimfahren", so Aldag vor dem Start. Man werde niemanden zur Weiterfahrt zwingen. Er habe aber das Gefühl, dass seine Mannschaft im Rennen bleibe.

Am Donnerstagabend war ein 31-jähriger Franko-Tunesier kurz nach dem Feuerwerk anlässlich des französischen Nationalfeiertags auf der Strandpromenade von Nizza mit einem LKW in eine Menschenmenge gerast. Er tötete mindestens 84 Menschen und verletzte fast 20 weitere schwer, bevor er von Polizisten erschossen wurde.

Quelle: ntv.de, dsi/sid

Newsletter
Ich möchte gerne Nachrichten und redaktionelle Artikel von der n-tv Nachrichtenfernsehen GmbH per E-Mail erhalten.
Nicht mehr anzeigen