Deutsche stürzen und patzen Überturnerin Biles holt 21. WM-Gold mit Weltrekord-Gala
06.10.2023, 22:35 Uhr
Niemand stoppt Simone Biles.
(Foto: dpa)
Simone Biles ist wieder nicht zu schlagen. Bei den Weltmeisterschaften in Antwerpen gewinnt sie Titel Nummer 21. Wie schon im Team-Mehrkampf verzichtet die 26-Jährige auf ihren Sprung "Biles II". Die deutschen Turnerinnen Sarah Voss und Pauline Schäfer-Betz patzen.
Wieder ein WM-Triumph - und wieder ein Weltrekord: Die unwiderstehliche Simone Biles drückt der WM in Antwerpen weiter ihren Stempel auf. Zwei Tage nach dem Sieg mit der US-Riege turnte die 26-Jährige im Mehrkampf nicht nur zu ihrem insgesamt 21. Titel, sie knackte auch eine fast 30 Jahre alte Bestmarke. Mit ihrer 34. WM-Medaille zog die dreimalige Weltsportlerin an Witali Scherbo (Belarus) vorbei, der zwischen 1991 und 1996 33-mal bei Welttitelkämpfen auf dem Treppchen gestanden hatte.
Zufrieden sein durfte aber auch Pauline Schäfer-Betz - allerdings nur mit der gelungenen Generalprobe für das Schwebebalken-Finale am Sonntag. Trotz eines Abzugs von 0,1 Punkten für eine Zeitüberschreitung kam die 26 Jahre alte Chemnitzerin auf 13,566 Zähler, und auch ihr Schäfer-Salto funktionierte erneut. "Ich bin nicht zur WM gekommen, um einfach nur dabei zu sein", hatte die Sportsoldatin vorher selbstbewusst erklärt.
Überturnerin Biles setzte sich allerdings nicht ganz so mühelos durch wie bei ihren vier Mehrkampf-Titeln vor ihrer zweijährigen Wettkampfpause. Nach dem ersten Durchgang lag sogar Kaylia Nemour aus Algerien vorn, ehe die 1,42 m kleine Ausnahme-Athletin die Führung übernahm. Die Silbermedaille ging an Rebeca Andrade aus Brasilien, Biles' Teamkollegin Shilese Jones wurde Dritte.
Das deutsche Duell entschied die Kölnerin Sarah Voss auf mäßigem Niveau für sich, Schäfer-Betz musste am Boden bei einem krachenden Sturz sogar die Fläche verlassen musste und erhielt nur 10,700 Punkte. "Bei meiner Bodenübung hatte ich kurzzeitig die Orientierung verloren, die Punktabzüge haben natürlich reingeknallt. Aber das ist abgehakt, jetzt freue ich mich auf das Schwebebalken-Finale am Sonntag", sagte sie. Wenig Punkte gab es auch für einen eher leichten Sprung der 26-Jährigen.
Voss wurde nach zwei Stürzen vom Stufenbarren und 10,900 Zählern am Doppelreck nach vier Geräten auf Rang 22 einsortiert, Schäfer-Betz musste sich mit dem 24. Platz und letzten Platz begnügen. Allerdings: Den weitaus wichtigeren Vergleich um ein personalisiertes Olympiaticket für Paris 2024 hatte Schäfer-Betz am Montag für sich entschieden. Als Mannschaft hatte sich das deutsche Team nicht für Olympia qualifizieren können. Die Titelkämpfe werden am Samstag mit den ersten fünf Gerätefinals abgeschlossen. Für die Medaillenentscheidung am Pauschenpferd hat sich auch der letztjährige EM-Dritte Nils Dunkel aus Halle qualifiziert.
Quelle: ntv.de, tno/sid