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Husten, Fieber, Atembeschwerden Zverev verschwieg Ärzten seine Erkrankung

Völlig down: Alexander Zverev.

Völlig down: Alexander Zverev.

(Foto: imago images/Paul Zimmer)

Alexander Zverev ist bei seiner Pleite im Achtelfinale der French Open nicht im Vollbesitz seiner Kräfte. Er lässt sich von den Ärzten Medizin bringen, er wirkt kraftlos - und bestätigt dies anschließend. Der 23-Jährige tritt damit lieber krank zum Spiel an, als sich wie vorgeschrieben in Isolation zu begeben.

"Ich war nach dem Cecchinato-Match in der dritten Runde komplett krank, konnte nicht richtig atmen, hatte 38 Grad Fieber und habe die letzten Nächte schlecht geschlafen." So erklärte Alexander Zverev sein Aus im Achtelfinale der French Open gegen den italienischen Tennis-Shootingstar Jannik Sinner. 3:6, 3:6, 6:4, 3:6 musste er sich dem 19-Jährigen geschlagen geben. Sein Aus ist damit absolut erklärbar. Dennoch wirft die Aussage Fragen auf - und entsetzt.

Zwar betonte Zverev, seine Corona-Tests seien negativ ausgefallen. Doch der Französische Tennisverband teilte nun mit, dass der letzte davon bereits am 29. September stattgefunden hatte. Er wurde also am vergangenen Dienstag zuletzt auf Corona getestet, seit Freitag fühlte er sich krank, das verschwieg er bis Sonntag - und trat beim Turnier mit anderen Leuten in Kontakt.

Nasenspray während des Spiels

Im Duell mit Sinner fiel dann überdeutlich auf, dass Zverev nicht bei Kräften ist. Schon während des ersten Satzes ließ er sich von den Medizinern ein Nasenspray reichen. Ihm fehlte durchgängig der Biss, der Killerinstinkt und das Durchsetzungsvermögen für einen Sieg.

Statt zum Achtelfinale anzutreten, hätte er sich bei den Ärzten melden müssen, berichtete die "New York Times". Laut Protokoll müssen sich Personen mit Symptomen wie Fieber oder Atembeschwerden in der "Krankenstation des Stadions" melden und sich erneut testen lassen. Bis das Ergebnis vorliegt, ist Isolation demnach Vorschrift. Gegen beides verstieß der 23-Jährige offenbar.

"Habe nicht die richtigen Symptome"

Zverev spielte lieber das Achtelfinale und gefährdete damit potenziell sowohl Sinner als auch die Schieds- und Linienrichter sowie Balljungen und -mädchen und anderes Personal in Paris. "Ich denke eher, dass es das Wetter hier ist. Ich habe nicht die richtigen Symptome von Corona", sagte Zverev nach seiner Niederlage: "Ich hoffe wirklich, dass es das nicht ist." Als Grund für seine Annahme führte er an, dass er nicht unter Geschmacksverlust leide. Ein Symptom, das bei Covid-19 auftreten kann, es jedoch nicht immer tut. Er werde sich jetzt erneut einem Test unterziehen, sicherte er zu.

Anders als bei den US Open werden die French Open nicht in einer kompletten Blase ausgetragen. Das Spieler-Hotel ist zugänglich, die Temperatur der Spieler wird ebenfalls nicht vor jeder Partie gemessen. Die Veranstalter appellierten der "New York Times" zufolge stattdessen an "staatsbürgerliches Pflichtbewusstsein und Verantwortungsbewusstsein". Bei Zverev hat das offenbar nicht funktioniert. Und das, obwohl er die Aufregung um die umstrittene Adria-Tour, bei der es mehrere Corona-Infektionen, unter anderem bei Novak Djokovic, gab, hautnah miterlebt hatte.

Quelle: ntv.de, ara

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