Frühes Aus bei Australian Open Zverevs Comeback endet gegen die Nummer 107 der Welt
19.01.2023, 09:27 Uhr
Scheidet bei Australian Open früh aus: Alexander Zverev.
(Foto: IMAGO/Hasenkopf)
Vor drei Jahren gelang ihm der Einzug ins Halbfinale, nun scheidet Alexander Zverev bei den Australian Open bereits in der zweiten Runde aus. Deutschlands Nummer 1 im Tennis kämpft nach langer Verletzungspause gegen den US-Amerikaner Michael Mmoh, der in der Qualifikation schon ausgeschieden war, vergeblich. Nur eine Deutsche ist noch im Rennen.
Alexander Zverev packte sich seine beiden Taschen über die Schultern, winkte noch einmal ins Publikum und schlich dann schwer enttäuscht aus der Margaret Court Arena: Der 25 Jahre alte Olympiasieger ist bei den Australian Open früh gescheitert. Zverev verlor bei seinem Grand-Slam-Comeback in Melbourne sein Zweitrundenduell gegen den Weltranglisten-107. Michael Mmoh aus den USA mit 7:6 (7:1), 4:6, 3:6, 2:6 und präsentierte sich dabei weit entfernt von seiner Bestform.
Zverev verpasste damit seinen siebten Drittrundeneinzug in Australien nacheinander. Dabei schien Zverev gegen Mmoh zunächst voll auf der Höhe. In der Anfangsphase des ersten Satzes dominierte der Hamburger, bei seinen starken ersten Aufschlägen gab es für Mmoh kaum etwas zu holen. Der Amerikaner ließ sich beeindrucken, kam dann plötzlich aber auf und fand zurück in den Satz. Zverev bewahrte die Nerven und setzte sich im Tiebreak sicher durch.
Doch es war mittlerweile eine knifflige Partie für die deutsche Nummer eins, Mmoh war mindestens auf Augenhöhe und spielte nun mit deutlich größerem Selbstvertrauen. Zverev verlor die Kontrolle über die Ballwechsel, lief einem Break nach und strahlte überhaupt keine Selbstverständlichkeit in seinen Aktionen mehr aus. Der zweite Satz war weg, und das Bild änderte sich auch im folgenden Durchgang nicht. Nun stand der deutsche Topspieler mit dem Rücken zur Wand, kassierte aber sofort wieder ein Break zum 0:2, das er jedoch kontern konnte. Doch Zverevs Mittel reichten an diesem Tag nicht mehr, um die jähe Niederlage zu verhindern.
Zverev war mit geringen Erwartungen ins Turnier gestartet und hatte in der ersten Runde einen Fünfsatz-Sieg gegen den Peruaner Juan Pablo Varillas errungen. Es war sein erster Sieg seit der schweren Knöchelverletzung, die er Anfang Juni im Halbfinalduell der French Open gegen Rafael Nadal erlitten hatte. Mmoh hätte normalerweise wohl keine große Hürde für Zverev dargestellt. Der Comebacker zeigte großen Willen und kämpfte - am Ende war es jedoch nicht genug gegen den stark aufspielenden US-Amerikaner, der in der Qualifikation schon ausgeschieden war und dann nachnominiert wurde für das Hauptfeld. Mmoh steht jetzt als sogenannter "Lucky Loser" in der dritten Runde des Grand-Slam-Turniers.
Nur noch Siegemund im Rennen
Laura Siegemund ist damit der einzig verbliebene deutsche Profi in Melbourne. Sie steht zum zweiten Mal in ihrer Karriere in der dritten Runde der Australian Open. Die 34-Jährige aus Metzingen kämpfte sich gegen die an Nummer 27 gesetzte Rumänin Irina-Camelia Begu am Donnerstag mit 5:7, 7:5, 6:3 durch. Die letzte verbliebene deutsche Teilnehmerin im Turnier trifft nun auf Caroline Garcia (Frankreich/Nr. 4).
Siegemund hatte erst am Vortag ihr Erstrundenmatch nach wetterbedingten Verschiebungen absolvieren können und dabei mit einem Dreisatz-Erfolg gegen Lucia Bronzetti ihren ersten Sieg auf Grand-Slam-Ebene seit dem Viertelfinaleinzug in Paris 2020 gefeiert. In Melbourne hatte sie 2016 schon einmal die dritte Runde erreicht.
Gegen Begu war es von Beginn an ein umkämpftes Match. Im ersten Durchgang schlug Siegemund beim Stand von 5:4 zum Satzgewinn auf, ließ sich das Service aber abnehmen. Doch ihr Kampfgeist war nicht gebrochen, sie verdiente sich den dritten Durchgang, in dem sie dann schnell davonzog.
Überraschend ausgeschieden in der zweiten Runde ist dagegen Casper Ruud. Der zweimalige Grand-Slam-Finalist aus Norwegen unterlag dem US-Amerikaner Jenson Brooksby 3:6, 5:7, 7:6 (7:4), 2:6 und muss die Hoffnung auf den ersten großen Titel vorerst aufgeben. Ruud war im vergangenen Jahr sowohl bei den French Open als auch den US Open ins Finale eingezogen. In Melbourne ging er an Position zwei gesetzt an den Start. Auch der topgesetzte Rafael Nadal hat sich bereits aus dem Turnier verabschiedet.
Quelle: ntv.de, dbe/sid