Das F1-Chaos in der Presse "Ein Rennen des reinen Überlebens"
14.09.2020, 10:12 UhrZweimal muss das Formel-1-Rennen in Mugello wegen heftiger Crashs unterbrochen werden. Am Ende ist alles wie immer in dieser Saison: Mercedes-Weltmeister Lewis Hamilton dominiert, die lahmen Ferraris gurken hinterher. Und doch steht dazwischen ein absurdes Rennen, wie die internationale Presse festhält.
Frankreich
"L'Équipe": "Auch wenn das Ergebnis des ersten Grand Prix der Toskana am Sonntag in Mugello nichts Außergewöhnliches war (Doppelerfolg für Mercedes, Lewis Hamilton vor Valtteri Bottas), war der Weg dorthin lang und ereignisreich."
Großbritannien
"The Guardian": "Das Ergebnis sah vertraut aus, aber erst, nachdem Chaos und Unheil Farbe in den Großen Preis der Toskana gebracht hatten. Lewis Hamilton ging als Sieger in Mugello hervor mit seinem Mercedes-Teamkollegen Valtteri Bottas als Zweitplatzierten, aber erst, nachdem der Weltmeister seine Führung verloren hatte, das Rennen zweimal unterbrochen worden war - einmal wegen eines schweren Unfalls, aus dem vier Fahrer mit viel Glück unverletzt davonkamen - und kein Platz im Feld gesichert schien, bis die Zielflagge geschwenkt wurde."
"Daily Mail": "Rote Flaggen, Unfälle, Fehler - all das Chaos in Mugello, und nichtsdestotrotz fährt Lewis Hamilton zu seinem 90. Sieg, einen weniger als Michael Schumachers Spitzenleistung, von der viele dachten, sie würde nie angerührt werden."
"Mirror": "Ein eiskalter Lewis Hamilton bewahrte kühlen Kopf während seine Konkurrenten ihren im dramatischen Grand Prix der Toskana verloren. Nur ein Sieg fehlt noch zur Schumacher-Bestmarke. Am Tag, an dem Ferrari eine historische Wegmarke erreichte, zeigte Hamilton erneut, warum sein Name auf ewig in den Rekordbüchern der Formel 1 stehen wird."
Spanien
"Marca": "Unfall, Boom, Knall in Mugello"
"Mundo Deportivo": "Das Rennen an diesem Sonntag war ein Rennen des reinen Überlebens."
"As": "Hamilton bleibt unverletzt beim Unfallchaos in Mugello, es war aber kein Spaziergang. Ein Sonntag der Mutigen in Mugello."
"Sport": "Hamilton überlebt das Chaos von Mugello. Nur zwölf Boliden im Ziel in einem wahnsinnigen, unfallträchtigen Rennen. Unfassbar, das Safety-Car war schuld an einem Unfall."
Italien
"La Gazzetta dello Sport": "Drei Rennen in einem, aber das Ergebnis ist immer dasselbe: Lewis Hamilton. Der Engländer im Mercedes gewann einen verrückten Großen Preis der Toskana, der von drei Starts, vielen Unfällen und zwei roten Flaggen geprägt war."
"Corriere della Sera": "Kleines Rot. Im Chaos von Mugello setzt sich Hamilton durch. Ferrari ist nur eine Illusion: Achter und Zehnter. Wenn sich niemand verletzt hat, dann weil die ultraresistenten Carbon-Materialen, der Halo und alle weiteren Sicherheitsmaßnahmen zu etwas gut waren. Eine Strecke der alten Schule für riskante Emotionen."
"Corriere dello Sport": "Der 1000. GP von Ferrari wird für die desaströse Leistung erinnert werden, die Ferrari auf seiner Strecke geboten hat: Leclerc versucht es, wird aber überholt und Achter, Vettel ist noch weiter hinten."
"La Stampa": "Für Ferrari ist die Party vorbei. Eine weitere Riesenblamage beim Grand Prix des Wilden Westens."
"La Repubblica": "Autoskooter in Mugello. Bei der Party von Ferrari amüsiert sich nur Hamilton."
"Tuttosport": "Schauderhaftes Rennen im Mugello. Ferrari versinkt immer tiefer in der Krise. Die Enttäuschung und der Frust der Tifosi wächst, vor allem, weil immer noch kein Ausweg in Sicht ist." Corriere della Sera: "Während die anderen Teams gewachsen sind, versinkt Ferrari immer mehr in einer beispiellosen Krise. Leclerc muss die weiße Fahne vor den Angriffen von Renault, McLaren und Racing Point hissen: Ein sportliches Drama für einen stark motivierten Piloten."
Quelle: ntv.de, ara/dpa/sid