Verstappen hängt Ferrari ab Quali-Debakel lässt Hamilton ernüchtert zurück
23.03.2024, 07:03 Uhr
In der Krise: Lewis Hamilton und Mercedes.
(Foto: AP)
Für Nico Hülkenberg ist die Quali erstmals in diesem Jahr schon nach dem ersten Abschnitt vorbei, auch Formel-1-Rekordweltmeister Lewis Hamilton muss seinen Mercedes vorzeitig abstellen. Im Kampf um die Pole schlägt Max Verstappen eindrucksvoll zurück. Sein Teamkollege kassiert eine Strafe.
Die letzte Mercedes-Saison von Lewis Hamilton vor seinem feststehenden Wechsel zu Ferrari droht eine ganz bittere zu werden. In der Qualifikation zum Großen Preis von Australien (Sonntag, 5 Uhr MEZ/Sky und im Liveticker bei ntv.de) scheitert der Rekordweltmeister der Formel 1 daran, sich einen Startplatz in den Top 10 zu sichern. Stattdessen muss der 38-Jährige seinen Silberpfeil schon nach dem zweiten Quali-Abschnitt in der Garage abstellen - und das dritte Rennen des Jahres von Startplatz 11 aus angehen.
Mehr als sieben Zehntel fehlen Hamilton zur zwischenzeitlichen Bestzeit von Carlos Sainz, dessen Ferrari-Cockpit er zum neuen Jahr übernimmt. "Schneller ging nicht", funkt der Brite resigniert an die Boxenmauer. Der 104. Grand-Prix-Sieg scheint aktuell unerreichbar, der achte WM-Titel sowieso - stattdessen muss Hamilton sich in Melbourne einmal mehr im Mittelfeld verdingen. "Dieses Auto hat einfach so ein kleines Performance-Fenster", sagt Mercedes-Teamchef Toto Wolff anschließend resigniert - der Mercedes also funktioniere nur in wenigen Momenten optimal, aber: "Das Auto muss überall funktionieren."
Die Pole indes geht zum dritten Mal in dieser Saison an Max Verstappen, der in seinem Red Bull in der entscheidenden Runde zuschlägt: "Es war bisher ein kniffliges Wochenende, Ferrari war sehr stark hier." In 1:15,915 Minuten ist er 0,270 Sekunden schneller als Carlos Sainz im Ferrari, der nach überstandener Blinddarm-Operation im Q2 noch die Bestzeit gesetzt hat. "Es waren harte Wochen, viele Tage im Krankenbett. Ich bin sehr glücklich, hier zu sein und in der ersten Reihe zu stehen. Ich fühle mich noch nicht komplett wohl, habe manchmal etwas Übelkeit. Aber ich bekomme es hin und kann ohne Schmerzen fahren."
Dritter wird Sergio Pérez im zweiten Red Bull (+0,359 Sekunden) - der jedoch knapp drei Stunden später eine Strafversetzung um drei Plätze hinnehmen muss, weil er Nico Hülkenberg behindert hat. Startplatz drei geht somit an Lando Norris (McLaren/+0,400), dessen Teamkollege Oscar Piastri (+0,657) seinen Traum vom Podium beim Heimrennen als Quali-Sechster dennoch von Position fünf aus in Angriff nimmt. Nur Fünfter wird Charles Leclerc (Ferrari), der im finalen Umlauf einen Fehler macht, seine Runde abbricht und sich deshalb nicht verbessern kann. Er habe "nicht das richtige Gefühl gefunden", sagt Leclerc: "Am Ende war ich sehr aggressiv, dann ging es in die andere Richtung. Und Red Bull hatte doch mehr im Köcher, als wir dachten." Durch die Pérez-Strafe rückt er immerhin noch auf Startplatz vier vor.
Williams-Pilot ist zum Zuschauen verdammt
Am hinteren Ende des Feldes erlebt auch Nico Hülkenberg eine Enttäuschung. Erstmals in dieser Saison ist für den Deutschen schon nach Q1 Schluss, als 16. verpasst er eine gute Ausgangsposition für das Rennen auf dem Albert Park Circuit. "Wir waren mit dem Rücken zur Wand, sind nicht schnell genug aus eigener Kraft", sagt Hülkenberg bei Sky: "Meine Runde war aber auch nicht gut. Das Rennen wird schwierig, da müssen wir uns nichts vormachen."
Teamkollege Kevin Magnussen steht in der Startaufstellung als 14. eine Reihe weiter vorn. Ebenso wenig zufrieden dürfte Lokalmatador Daniel Ricciardo sein: Im RB wird er 18. und Vorletzter, während Yuki Tsunoda überraschend die Top 10 erreicht. Als Achter lässt der Japaner das deutlich stärker eingeschätzte Aston-Martin-Duo Lance Stroll und Fernando Alonso hinter sich.
Die Quali bestreiten kurioserweise übrigens nur 19 Piloten: Weil Alexander Albon im Freitagstraining seinen Williams zerlegt hat und das Traditionsteam nicht genug Ersatzteile verfügbar hat, um den Boliden wieder aufzubauen, muss Logan Sargeant sein Cockpit räumen. Albon ist die klare Nummer eins bei Williams und der Rennstall rechnet sich so deutlich bessere Chancen auf die ersten Punkte der Saison aus. In der Quali reicht es für den 28-Jährigen zu Platz 12.
Quelle: ntv.de, tsi