Mehr Einigkeit in der Formel 1 Racing Point akzeptiert Kopier-Strafe
06.09.2020, 15:25 Uhr
Racing Point muss 400.000 Euro Strafe zahlen.
(Foto: AP)
Sie haben Teile ihres Boliden beim Motorenpartner Mercedes kopiert. Deswegen wird Racing Point vom Motorsport-Weltverband hart bestraft. Der Formel-1-Rennstall legt Berufung ein - und zieht diese nun zurück. Damit sei die "Ablenkung für uns und die anderen Teams" vorbei.
Racing Point hat als nächster Formel-1-Rennstall in der Kopier-Affäre seinen Protest gegen das Urteil der Fia-Kommissare zurückgezogen. Das britische Team akzeptiert damit "im Interesse des Sports" den Abzug von 15 Punkten in der Konstrukteursweltmeisterschaft sowie die Geldstrafe von 400.000 Euro. Zuvor habe der Automobil-Weltverband eine "dringend benötigte Klarstellung der Regeln für gelistete und nicht gelistete Teile vorgenommen", teilte Racing Point mit.
Alle an dem Verfahren beteiligten Parteien hätten erkannt, "dass es einen Mangel an Klarheit in den Regularien gab und dass wir diese nicht absichtlich gebrochen haben", schrieb der Rennstall. Nun sei die Vieldeutigkeit der Regularien ausgeräumt. Das Verfahren sei eine "Ablenkung für uns und die anderen Teams gewesen", hieß es von Racing Point.
Was macht Ferrari?
Die Kommission des Automobil-Weltverbandes war Anfang August zu dem Schluss gelangt, dass die hinteren Bremsbelüftungen des RP20 illegal von Motorenpartner Mercedes kopiert worden sind. Racing Point fühlte sich zu hart bestraft, Team-Mitbesitzer Lawrence Stroll kündigte den Gang durch alle Instanzen an. Auf der Gegenseite gingen Renault und Ferrari in Berufung, weil sie das Urteil als zu lasch empfanden.
Renault zog am 25. August zurück, nun folgte Racing Point. Ferrari-Teamchef Mattia Binotto hatte am Freitag erklärt: "Wenn wir uns sicher sind, dass es unmöglich sein wird, eine Kopie zu bauen, dann sind wir bereit, unsere Berufung zurückzuziehen." Da sich laut Racing Point nun "alle Teams" auf eine Resolution geeinigt hätten, wird das Fia-Berufungsgericht wohl nicht mehr tätig werden.
Allerdings hatte Ferrari-Teamchef Mattia Binotto erst am Samstag erklärt, dass sein Team den Protest aufrechterhalten werde. Sein Team sei überzeugt davon, "dass das, was Racing Point in diesem Jahr getan hat, nicht richtig ist". Er sagte aber auch: "Wenn wir sicher sind, dass es nicht möglich sein wird, eine Kopie zu bauen, dann sind wir bereit, unsere Berufung zurückzuziehen." Nach dem Rennen am Sonntag erklärte die Scuderia allerdings ihren Verzicht.
Quelle: ntv.de, ara/dpa/sid