Formel1

Alpine-Chef lobt Schumacher Schiedsgericht muss Formel-1-Zoff um Talent klären

Piastri hat derzeit offenbar zwei Verträge.

Piastri hat derzeit offenbar zwei Verträge.

(Foto: IMAGO/NurPhoto)

Oscar Piastri sorgt für einen aufsehenerregenden Streit in der Formel 1. Gleich zwei Rennställe beharren darauf, einen Vertrag mit dem 21-jährigen Talent zu haben. Ein Gericht muss entscheiden. In jedem Fall wird ein Cockpit frei werden - und Mick Schumacher könnte davon profitieren.

Der aufsehenerregende Formel-1-Vertragsstreit um Motorsporttalent Oscar Piastri soll am Montag vor einem Schiedsgericht des Automobil-Weltverbandes FIA geklärt werden. Das bestätigte Alpine-Teamchef Otmar Szafnauer bei RTL/ntv am Rande des Großen Preises von Belgien (Sonntag, 15 Uhr/Sky und im ntv.de-Liveticker): "Wir haben einen Vertrag mit ihm, er hat einen anderen bei McLaren unterzeichnet. Ich denke, am Montag wird die CRB entscheiden, welcher gültig ist und in Kraft tritt. Danach werden wir unsere Entscheidung treffen." Bezüglich des Termins vor dem Contract Recognition Board (CRB) sei er "sehr zuversichtlich", betonte Szafnauer.

Der 21-jährige Australier Piastri habe im vergangenen November einen neuen Vertrag bei Alpine unterschrieben, der auch für 2023 gültig sei und zudem eine Option für die Saison 2024 enthalte, erklärte Szafnauer den Medien gegenüber. Er gehe fest davon aus, dass in diesem Vertrag "alles zu finden ist, was darin enthalten sein muss". Alpine habe etwa keine Frist verstreichen lassen, wie er "überall lese". Dies sei "frei erfunden", sagte Szafnauer.

Anfang August beförderte Alpine den amtierenden Formel-2-Champion Piastri, der derzeit als Ersatzfahrer fungiert, zum Nachfolger des zweimaligen Weltmeisters Fernando Alonso, wenn dieser das Team Anfang 2023 in Richtung Aston Martin verlässt. Piastri allerdings lehnte ab. Er erklärte zudem, über das Saisonende hinaus nicht an Alpine gebunden zu sein, das viel Geld in dessen Ausbildung gesteckt hat.

Szafnauer beteuerte, Alpine habe Piastris Beförderung nicht ohne dessen Wissen öffentlich gemacht. Auch sei das Verhältnis nicht zerstört: "Er fährt an diesem Wochenende in unserem Simulator und hilft dem Team. Er erfüllt die Ersatzfahrer-Rolle, so wie es vorgesehen ist", sagte er bei RTL/ntv.

Von Alonso "in den Medien erfahren"

Die Beförderung wurde nötig, weil Alonsos Abschied sehr plötzlich kam. Szafnauer sagte, dass er selbst aus der Presse davon erfahren hatte. "Wir haben in guter Absicht mit Fernando verhandelt", beteuerte er. Alonso habe betont, dass genügend Zeit vorhanden sei und die Gespräche ein paar Tage später fortsetzen wollen. "Vielleicht hat er über Nacht seine Meinung geändert", so Szafnauer gegenüber RTL/ntv. "Er konnte es machen. Er war ein Free Agent, das wussten wir alle und ich denke, zwischen der Unterschrift und der Verkündung lag nur wenig Zeit. Er hat ein paar Leute angerufen, aber hat mich am Morgen nicht erreicht. Deshalb habe ich gesagt, dass ich überrascht bin, weil ich in den Medien davon erfahren habe", erklärte Szafnauer den Prozess aus seiner Sicht.

Sorge um die zweite Saisonhälfte macht sich der Alpine-Chef aber nicht: "Fernando ist ein Profi, der, sobald er den Helm anzieht, so gut wie möglich abschließen will - sowohl im Qualifying als auch im Rennen. Ich habe keine Zweifel daran, dass er bis zum Ende alles geben wird."

"Wird besser und besser"

Piastri wiederum soll bereits einen Vertrag mit McLaren geschlossen haben, das sich am Jahresende vorzeitig von Daniel Ricciardo trennt. McLaren-Teamchef Andreas Seidl wollte am Samstag nicht auf Fragen zur möglichen Nachfolge des Australiers eingehen.

Szafnauer wurde sogleich mit dem Namen Ricciardo konfrontiert, der 2019 und 2020 für das Team gefahren war, das damals noch Renault hieß. "Er war vorher schon hier und ich habe nie mit Daniel zusammengearbeitet. Ich kenne ihn nur aus seiner langen Zeit in der Formel 1. Er scheint ein netter Typ zu sein. Unsere Ingenieure haben auch nur Gutes erzählt, er ist ein schneller Fahrer", sagte der Alpine-Chef.

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Auch zu Mick Schumacher, dessen Vertrag bei Haas ausläuft, äußerte sich der US-Amerikaner: "Es scheint so, als wenn er besser und besser wird. Zuletzt hat er die Performance seines Teamkollegen gematcht und sein Teamkollege ist sehr gut. Ich freue mich zu sehen, dass er sich entwickelt."

Mit der Frage, wer 2023 an der Seite des Franzosen Esteban Ocon für Alpine fährt, wolle sich das Team aber "erst nach Montag" beschäftigen. Dann nämlich, wenn klar ist, ob Piastri vertraglich gebunden ist.

Quelle: ntv.de, ara/sid

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