Auch Schumacher betroffen Verstappen glänzt nach Strafen für sechs Fahrer
26.08.2022, 19:12 Uhr
Trotz Freitagsbestzeit hat Verstappen keine Chance, am Sonntag von der Pole zu starten.
(Foto: REUTERS)
Der Auftakt ins erste Formel-1-Wochenende nach der Sommerpause wird in Spa-Francorhamps zur Rechenaufgabe. Max Verstappen fährt zwar Bestzeit, weiß aber schon, dass er ans Ende des Feldes muss - das gilt auch für WM-Rivale Charles Leclerc und Mick Schumacher ist ebenfalls betroffen.
Audi kommt 2026, Max Verstappen dominiert im Jetzt - und muss doch hinterherfahren: Der Formel-1-Weltmeister hat im freien Training zu seinem halben Heimrennen in Spa die souveräne Tagesbestzeit aufgestellt und einen Vorgeschmack darauf gegeben, was die Fans beim Grand Prix am Sonntag (15 Uhr/Sky und im Liveticker bei ntv.de) von ihm erwarten dürfen: eine fulminante Aufholjagd. Denn der im belgischen Hasselt geborene Niederländer muss wegen eines kompletten Antriebswechsels dem Feld hinterherjagen.
Red-Bull-Star Verstappen war in 1:45,507 Minuten im Freitagstraining nicht zu schlagen. Der WM-Spitzenreiter war auf einer Runde sagenhafte 0,862 Sekunden schneller als Charles Leclerc, der ihm auch in der Meisterschaft mit 80 Punkten Rückstand noch am ehesten folgen kann. Die beiden Kontrahenten werden in der Startaufstellung ebenfalls dicht beieinander sein: Auch am Ferrari des Monegassen Leclerc wurden Motorteile und Getriebe gewechselt.
Insgesamt sechs Fahrer nehmen für das erste Rennen nach der Formel-1-Sommerpause einen Start von weit hinten in Kauf, darunter auch Haas-Pilot Mick Schumacher, der das freie Training bei wechselhaften Bedingungen auf Rang 20 (+4,434 Sekunden) abschloss. Sebastian Vettel, der zum Saisonende abtritt, belegte im Aston Martin den 15. Platz (+2,360). Das Ermitteln der endgültigen Startaufstellung dürfte daher nach der Qualifikation am Samstag (16 Uhr/Sky und im Liveticker bei ntv.de) zu einem kniffligen Rechenspiel für die Rennkommissare werden.
Was macht Mercdes aus der großen Chance?
Auf der Hochgeschwindigkeitsstrecke von Spa-Francorchamps ist Überholen verhältnismäßig gut möglich, sehr viel besser jedenfalls als im folgenden Rennen in Zandvoort. Weitere Rückversetzungen im Verlauf des Wochenendes sind deswegen nicht auszuschließen. In der Formel 1 gibt es seit längerem Beschränkungen für den Einsatz von Antrieben. Wird das Limit überschritten, greift ein festgelegtes Strafensystem.
Nutznießer des Strafenfestivals könnten sowohl Carlos Sainz im zweiten Ferrari als auch Verstappen-Teamkollege Sergio Perez sein, oder aber die beiden Mercedes-Piloten: Der Weltmeisterrennstall der vergangenen acht Jahre ist in diesem Jahr noch ohne Sieg, Lewis Hamilton und George Russell gehen nach derzeitigem Stand aber auch ohne Rückversetzungen ins Rennen. Im Training belegten sie die Ränge sechs und acht. Die Konstellation mit Verstappen und Leclerc weit hinten könne "eine große Chance werden", sagte Mercedes-Ingenieur Andrew Shovlin bei Sky: "Aber wir müssen das Auto weiter verbessern."
Das Sportliche stand am Freitag etwas im Schatten einer großen Neuigkeit. Audi verkündete am Vormittag in Spa seinen Formel-1-Einstieg zur Saison 2026, zunächst nur als Motorenhersteller. Man werde aber bis Jahresende die Zusammenarbeit mit einem bestehenden Team bekannt geben. Alles deutet auf den Sauber-Rennstall hin, nicht zuletzt, weil ebenfalls am Freitag bekannt wurde, dass das Namenssponsoring mit Alfa Romeo nicht verlängert wird. Der Vertrag läuft bis Ende 2023.
Zudem wird erwartet, dass mit Porsche eine weitere VW-Tochter bald ihren Einstieg verkünden und sich mit Red Bull zusammenschließen wird. Der Sportwagenbauer würde ein intaktes Team vorfinden, mit dem Topstar der Szene hinter dem Lenkrad.
Quelle: ntv.de, tsi/sid/dpa