Formel1

"Finde ihn sympathisch", aber... Schumacher rät zu Rauswurf von F1-Pilot

Ralf Schumacher ist für seine klaren Meinungen als Experte bekannt und geschätzt.

Ralf Schumacher ist für seine klaren Meinungen als Experte bekannt und geschätzt.

(Foto: imago images/HochZwei)

In der Formel 2 ist Nikita Mazepin "ein guter Pilot", sagt Ralf Schumacher. Für die Formel 1 aber fehlt es dem Russen schlicht an Qualität, befindet der frühere Grand-Prix-Sieger. Weil dadurch viel Arbeit an Mick Schumacher hängenbleibt, empfiehlt er Haas: Wechselt den Fahrer.

Hinter Nikita Mazepin liegt nicht direkt eine gelungene Debütsaison in der Formel 1. An den ersten Rennwochenenden erwarb er sich mit zahlreichen Drehern den unrühmlichen Beinamen "Mazespin", auf den meisten Strecken fuhr er im zugegeben unterlegenen Auto dem Rest des Feldes deutlich hinterher, das grandiose Finale beim Großen Preis von Abu Dhabi verpasste er kurzfristig, weil er am Morgen vor dem Start positiv auf das Coronavirus getestet wurde. "Er hat sich in dieser Saison meiner Meinung nach in die falsche Richtung entwickelt", sagt Ralf Schumacher, der deshalb ein harsches Urteil fällt: "Er muss ja nicht unbedingt Formel 1 fahren."

Der frühere Pilot, selbst sechsfacher Grand-Prix-Sieger und heute Experte bei Sky, äußert diese Empfehlung durchaus wohl auch aus persönlicher Betroffenheit. Denn Teamkollege von Mazepin ist Mick Schumacher. Der Sohn des Rekordweltmeisters und Neffe von Ralf Schumacher absolvierte ein solides Debüt in der Formel 1 und entschied das teaminterne Qualifying-Duell mit 19:3 für sich. Wobei zwei Mazepin-Erfolge darauf beruhen, dass Mick Schumacher seinen Haas-Boliden in Monaco und Ungarn im letzten freien Training zerlegte und nicht zur Quali antreten konnte. In den Rennen erreichte Mazepin ebenfalls nur dreimal vor dem Deutschen das Ziel.

"Mazepin war in der Formel 2 ein guter Pilot", lobt Ralf Schumacher, eine Klasse höher aber mangele es ihm schlicht an Qualität. In der Nachwuchsserie belegte der 22-jährige Russe im Vorjahr Rang fünf, beim Titelgewinn von Mick Schumacher. Seinem Neffen wünscht Ralf Schumacher nun, Hass würde ihm "jemanden an die Seite stellen, der ihm ein bisschen helfen kann, der auch das Team nach vorne bringt". Einen Piloten, der schon paar Jahre auf diesem Level unterwegs ist also. "Es ist nämlich eine sehr schwierige Aufgabe für einen jungen Fahrer mit wenig Erfahrung, ein Team und sein Konzept ganz alleine nach vorne zu bringen."

Das will der 46-Jährige nicht als persönliche Spitze gegen Mazepin ("Ich finde den Jungen sympathisch") verstanden wissen, sondern als sportlichen Ratschlag an Haas. Der US-Rennstall holte in der Saison 2021 als einziges Team nicht einen einzigen Punkt und belegte in der Konstrukteurswertung abgeschlagen den letzten Platz. Für die neue Saison allerdings sind die Ambitionen groß, wie Teamchef Günther Steiner jüngst im Gespräch mit RTL/ntv deutlich machte: Dann ist "das Lernen vorbei". "Nächstes Jahr muss geliefert werden, von Mick, aber auch Nikita." Was zugleich auch unterstrich, dass Ralf Schumachers Anregung nicht umgesetzt wird. Schon alleine, weil der Namens- und Hauptsponsor von Haas das Chemie-Unternehmen ist, mit dem Mazepins Dmitry zum Milliardär geworden ist.

Quelle: ntv.de, tsi

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