Rookie will sich hocharbeiten Schumacher träumt schon vom Formel-1-Titel
03.11.2021, 13:27 Uhr
Es wird nicht immer der Haas-Bolide sein, in den sich Schumacher zwängt.
(Foto: dpa)
Bislang fährt Mick Schumacher in der Formel 1 hinterher. Das liegt nicht unbedingt an der mangelnden Erfahrung des 22-jährigen Rookies, sondern vor allem auch am Rennstall Haas, der aktuell nicht konkurrenzfähig ist. Schumacher hält das nicht vom Träumen ab.
Die blaue Flagge vor Augen, die enteilte Konkurrenz im Rückspiegel - Mick Schumacher hat sich an sein Schicksal in der Formel 1 längst gewöhnt. Chancenlos dreht der 22-Jährige im unterlegenen Haas in seiner Premierensaison in der Königsklasse seine Runden, Überrundungen sind die Norm. Auch beim Großen Preis von Mexiko am Sonntag (20 Uhr MEZ/Sky sowie im ntv.de-Liveticker) wird sich das nicht ändern.
Frust schiebt Schumacher deshalb nicht. Die Motivation ist ungebrochen, die Karriere nimmt gerade erst Fahrt auf - und soll irgendwann zu Titeln führen. Er habe die Chance, sich hochzuarbeiten, "um dann letztendlich in einer Position zu sein, in der ich hoffentlich im schnellsten Auto sitze und um die Weltmeisterschaft fahre", sagte Schumacher dem Portal Motorsport-Magazin.com.
Noch ist das ein Traum. Die laufende Saison hatte Haas zum Übergangsjahr erklärt, die Rookie-Fahrer Schumacher und Nikita Mazepin aus Russland sollen lernen. Mit seiner persönlichen Entwicklung ist Schumacher zufrieden. "Ich denke, dass ich die richtigen Punkte abarbeite, die ich bearbeiten muss, um dann nächstes Jahr stark dabei zu sein", sagte der Formel-2-Champion von 2020: "Diese ganze Evolution, die ich gerade mitmache, macht mich hoffentlich zu dem Fahrer, der dann in Zukunft um Meisterschaften fahren kann. Dass ich um Meisterschaften fahren kann, das weiß ich."
Schumacher sieht seine Vorteile
Im Hintergrund konzentriert sich Haas auf die Arbeit am 2022er-Boliden. Dann greift ein umfangreiches neues Reglement - und das Hinterbänklerteam will mindestens ins Mittelfeld vorstoßen. Langfristig ist das nicht genug. Schumacher wird das US-Team wohl irgendwann verlassen müssen. Als erste Anlaufstelle gilt Ferrari, in dessen Förderprogramm Schumacher reifte und das Vater Michael einst zum besten Team der Welt formte.
Der Status quo wirkt ernüchternd, hat für Schumacher aber auch Vorteile. "Wer möchte Teil eines Teams sein, das gut anfängt und schlecht endet? Dann ist man Teil des Problems", sagte Schumacher: "Man möchte viel lieber ein Team mit nach oben bringen und besser verlassen, als man es vorgefunden hat. Ich glaube, dass keiner wirklich reinkommt und gleich im ersten Jahr die Meisterschaft gewinnen kann. Das ist ein Prozess."
Dieser verläuft für Schumacher bislang positiv. 17 Rennen hat er inzwischen absolviert, 14-mal landete er vor seinem Teamkollegen Mazepin, im Qualifying-Duells steht es sogar 15:2. "Er ist ein sehr guter Fahrer, das hat er das ganze Jahr gezeigt", sagte Teamchef Günther Steiner zuletzt.
Unter Beweis stellen kann das Schumacher auch in Mexiko nur im Kleinen. Der erneute Sieg im Teamduell, eine gute Performance im Qualifying, ein gelungenes Überholmanöver - das sind Schumachers Ziele. Die blaue Flagge kommt früh genug.
Quelle: ntv.de, ara/sid