Medien: Weltverband ermittelt Vettel droht jetzt richtig Ärger
28.06.2017, 13:12 Uhr
Ob die FIA im Falle von Ermittlungen noch einmal Milde bei Sebastian Vettel walten lässt?
(Foto: imago/HochZwei)
Seit seinem Ausraster im Oktober steht Formel-1-Spitzenreiter Sebastian Vettel beim Weltverband offiziell unter Beobachtung - mit angedrohten Sanktionen. Diese könnten nun nach dem Rammstoß von Baku greifen. Die Fia selbst äußert sich noch nicht.
Nach seinem Wut-Rempler gegen Lewis Hamilton drohen Sebastian Vettel weitere Konsequenzen. Der Automobil-Weltverband Fia um Präsident Jean Todt untersucht dem Magazin "Auto, Motor und Sport" zufolge seinen Ausraster von Aserbaidschan und erwägt eine Vorladung des Ferrari-Stars. Ob es zu einer Verhandlung kommt, soll noch in dieser Woche entschieden werden. Im äußersten Fall könnte Vettel eine Sperre für ein Formel-1-Rennen drohen, auch eine Geldstrafe ist möglich. Eine offizielle Stellungnahme der Fia gibt's bislang nicht.
Vettel war am Sonntag beim Grand Prix in Baku in der 19. Runde aus Wut über ein Bremsmanöver von Hamilton hinter dem Safety-Car ans linke Vorderrad des Silberpfeil-Stars gefahren. Er wurde anschließend mit einer Zehn-Sekunden-Strafe belegt. Trotz der Sanktion kam Vettel als Vierter vor Hamilton ins Ziel, weil der Brite wegen einer lockeren Nackenstütze einen Zusatzstopp einlegen musste. In der WM-Wertung hat der Deutsche nach dem achten Saisonlauf 14 Punkte Vorsprung auf seinen britischen Titelrivalen.
Todt verglich den deutschen "Übeltäter" derweil mit Rekord-Weltmeister Michael Schumacher. "Vettels Herangehensweise erinnert mich dabei ein wenig an die von Michael. Das professionelle Arbeiten, die Fähigkeit, ein Team mitzureißen. Michael hat nicht gerne verloren - das kann man auch von Vettel behaupten", sagte der Franzose, der einst Schumacher zu Ferrari lotste und gemeinsam mit dem Kerpener fünf WM-Triumphe feierte, der "Sport Bild".
Todt ließ schon einmal Milde walten
Für seine Rüpelattacke am Kaspischen Meer hatte sich Vettel eine Menge Kritik von Funktionären und Ex-Fahrern anhören müssen, einige wenige zeigten aber auch Verständnis. Zudem hatte der viermalige Weltmeister drei Strafpunkte im Sündenregister der Fia bekommen. Der Ferrari-Fahrer hat nun neun auf seinem Konto. Erhöht sich diese Zahl auf zwölf, wird Vettel automatisch für ein Rennen gesperrt. Nach dem Grand Prix von Österreich am 9. Juli verjähren allerdings zwei seiner Strafpunkte aus der Vorsaison.
Vettels letzte Strafe stammt aus dem Oktober 2016 in Mexiko. Wegen eines verbotenen Bremsmanövers wurde er von Platz drei auf Rang fünf zurückversetzt. Nach einem fragwürdigen Manöver von Max Verstappen beschimpfte Vettel via Boxenfunk sowohl den Red-Bull-Piloten als auch Fia-Rennleiter Charlie Whiting. Dies rief den Weltverband auf den Plan. Die Fia ließ jedoch Milde walten. Vettel hatte sich nach seinem Ausraster entschuldigt und einsichtig gezeigt. Todt sah daher davon ab, die Causa vor das Sportgericht zu bringen. Zugleich kündigte die Fia jedoch an, künftig bei ähnlichen Fällen disziplinarische Maßnahmen zu ergreifen. Dieser Umstand könnte nun dazu beitragen, dass Vettel zum Rapport muss.
Quelle: ntv.de, tno/dpa/sid