Formel1

Alonso attackiert Rennleitung Vettel wütet über "verf*** Scheiß-Show!"

Vettel überlegt, künftig einfach "egoistischer zu sein".

Vettel überlegt, künftig einfach "egoistischer zu sein".

(Foto: imago images/Motorsport Images)

Startplatz 15 ist nicht das, was Sebastian Vettel von einem Qualifying erwartet. Vor dem Formel-1-Saisonfinale stört sich der 34-Jährige aber vor allem daran, dass die Konkurrenz ungeschriebene Abmachungen missachtet. Fernando Alonso legt sich sogar mit der Rennleitung an.

Eigentlich ist die Abmachung unter den Formel-1-Fahrern klar, sie hat sogar einen Namen, bei dem gleich alle wissen, worum es geht. Das Gentlemen's Agreement. Darunter haben die Piloten verabredet, dass auf der Aufwärmrunde im Qualifying in den letzten Kurven nicht mehr überholt wird. Damit jeder seine schnelle Runde vorbereiten kann und außerdem genug Platz zum Vordermann lassen kann, um sich auf der Jagd nach der (persönlichen) Bestzeit nicht im Weg zu stehen. Doch diese vermeintliche Abmachung unter Ehrenmännern "hat sich längst erledigt", wie ein entnervter Sebastian Vettel nach dem Qualifying in Abu Dhabi sagte.

Der Aston-Martin-Pilot war nicht nur davon genervt, dass sein 15. Startplatz nur geringe Aussichten auf ein erfolgreiches Saisonfinale (heute, 14 Uhr/Sky und im Liveticker bei ntv.de) lässt, sondern vor allem vom Chaos in der Qualifikation. Als "verfickte Scheiß-Show" bezeichnete der vierfache Weltmeister die entscheidende Phase im zweiten Abschnitt, in der er es deutlich verpasste, sich für die Top Ten zu qualifizieren: "Es sind einfach zu viele Autos an der gleichen Stelle und immer die gleichen Leute, die sich in der Schlange vordrängeln, statt in der Reihe zu bleiben."

Namen wollte Vettel zwar nicht nennen ("Schaut euch doch einfach das Video an. Sie verursachen das Chaos, aber sie werden es nie lernen"), in der Übertragung war allerdings gut zu sehen, wie der 34-Jährige mit seinem Aston Martin im finalen Sektor der Strecke sogar komplett zum Stehen kommt. Während diverse Piloten überholen. "Das Gleiche ist schon in Saudi-Arabien passiert, in Österreich und viele andere Male dieses Jahr." Als problematisch sieht er auch an, "dass sie damit durchkommen", es also keine Nachteile oder gar Strafen zur Folge hat, sich vorzudrängeln.

Alonso fordert berechenbare Schiedsrichter

Zwar will er das enttäuschende Qualifying, das das Erreichen der Punkte im letzten Rennen des Jahres deutlich erschwert, nicht allein auf die Konkurrenz schieben ("Wir müssen besser mit unserem Timing sein, um das zu vermeiden"), aber "dadurch habe ich so viel Temperatur in den Reifen verloren, dass die letzte Runde dann auch verloren war". Mit der Schlussfolgerung: "Ich hätte egoistischer sein sollen."

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Diese Konsequenz hat Fernando Alonso offenbar schon länger gezogen, nachdem er sich vor allem während der ersten Rennwochenenden vergeblich über die Unsitte beklagt hatte: "Dann habe ich meine Einstellung dazu geändert und habe das Spiel mitgespielt." Denn "alle tun es", weshalb es in der jüngeren Vergangenheit auch "deutlich schlimmer" geworden sei. Der Alpine-Pilot und zweifache Weltmeister kritisiert vor allem Rennleiter Michael Masi, der da nicht regulierend eingreife: "Er ist da zu schwach."

Alonso argumentiert, die Piloten bräuchten "einen Schiedsrichter, der uns schützt und uns hilft". Immer wieder steht die Rennleitung um Masi in dieser Saison in der Kritik, mal wegen zu harter Entscheidungen, mal wegen zu lascher Konsequenzen, vor allem jedoch, weil die Abwägungen oft nicht konsistent erscheinen - und damit unvorhersehbar. "Es sollte viel klarer sein, was eine Strafe nach sich zieht und was nicht", sagt Alonso, doch weil das fehle, "wiederholen sich die schlechten Sachen immer wieder."

Quelle: ntv.de

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